Im großen Maßstab Energie sparen

Informationsbroschüre der Deutschen Bundesstiftung Umwelt veröffentlicht

Fast jeder Handgriff im Alltag schluckt Energie. Vor allem in der industriellen Produktion werden enorme Energiemengen gebraucht. Allein 2006 entfielen 44 Prozent des Energieverbrauchs auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Die neue Broschüre der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) "Energie effizient - Klimaschutz in Industrie und Gewerbe" zeigt Möglichkeiten auf, wie in der Industrie sparsamer mit Energie umgegangen und gleichzeitig der Kohlendioxidausstoß verringert werden kann. "Es ist von zentraler Bedeutung, dass Energie insgesamt eingespart wird, und zwar in großem Maßstab", sagte der Pressesprecher der DBU, Franz-Georg Elpers.
 
Für Filme mit besonderer Klangfülle gibt es die beliebten Heimkinoanlagen mit Rundum-Klang-System. Die sind aber wahre Energiefresser, weil die Verstärker viel Strom verbrauchten. Bisher mussten die Verstärkernetzteile ständig eine konstante Maximalspannung halten, um auch die Spitzenpegel unverzerrt übertragen zu können. Die Firma T + A Elektroakustik aus Herford hat hier eine intelligente Lösung gefunden, die zum Energiesparen führe: Ein digitaler Signalprozessor analysiert ständig das Musiksignal und kalkuliert die aktuell notwendige Betriebsspannung. Ein Schaltnetzteil passt dann die Strommenge für die Verstärker an den tatsächlichen Bedarf an. Der Stromverbrauch gegenüber konventionellen Systemen kann so bei üblicher Zimmerlautstärke um 60 Prozent verringert werden. Auf alle Heimkinoanlagen in Deutschland angewendet, lassen sich mit dieser Technik pro Jahr 1,4 Gigawattstunden Strom einsparen.
 
Auch Zement lässt sich wesentlich energiesparender produzieren. Zur Zementherstellung wird feuchtes Rohmaterial zunächst in einer Mühle gebrochen und anschließend getrocknet. Dabei lässt es sich bisher nicht vermeiden, dass mit dem Rohmaterial auch Luft in den Trockner gelangt. Beim Trocknen bei 560 Grad muss dann die überflüssige Luft zusätzlich zur Rohmasse mit hohem Energieaufwand erhitzt werden. Die Firma Kreisel im sächsischen Krauschwitz hat eine Schleuse entwickelt, die die Mühle mit Material beschickt, aber hermetisch abriegelt. Mehr als 660.000 Liter Heizöl pro Jahr können durch die neuartige Schleuse gespart werden. Auch der hohe Lärmpegel, der beim Befüllen entsteht und der dem eines startenden Flugzeugs entspreche, kann um 20 Dezibel verringert werden. Die Technik ist so erfolgreich, dass dem Hersteller schon Bestellungen aus der ganzen Welt vorliegen.
 
Eine Solar-Kühlbox für Medikamente, die weniger Wärme verliert als konventionelle Boxen, entwickelte das Würzburger Unternehmen Va-Q-Tec. In Gebieten ohne Stromanschluss kann die Kühlbox mit Solarstrom versorgt werden. Ihr niedriger Stromverbrauch wird durch eine besonders wirkungsvolle Wärmedämmung erreicht, die nach dem Vakuum-Prinzip einer Thermoskanne funktioniere. Die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern mit extremen klimatischen Bedingungen und langen Transportwegen kann mit der neuartigen Box verbessert werden.
 
Weitere Beispiele sind in der kostenlosen Broschüre "Energie effizient - Klimaschutz in Industrie und Gewerbe" zu finden. Informationen zur Förderantragstellung und zu den Ansprechpartnern der Fachabteilungen sind ebenfalls in der Broschüre angegeben.

Weitere Informationen: Die Broschüre ist erhältlich der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, An der Bornau 2, 49090 Osnabrück,
Fax: 0541/9633-190
Email: info@dbu.de Download auch anderer Publikationen des DBU unter www.dbu.de

Infobroschüre zum Download

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