Kulturelles Gegengewicht zu Berlin
Das neue Kuratorium der Stiftung Pinakothek der Moderne 22.01.2018Die Stiftung Pinakothek der Moderne beruft ein neues Kuratorium. Das Gremium tritt unter der Leitung des ehemaligen bayerischen Kultusministers Dr. h. c. Hans Zehetmair zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Die 1994 gegründete Stiftung Pinakothek der Moderne entstand aus dem Bewusstsein heraus, dass bürgerschaftliches Engagement notwendig ist, um unserer Gesellschaft entscheidende Impulse für ihre Weiterentwicklung zu geben. Mit Spenden in Höhe von rund 26 Millionen DM ermöglichte sie den Bau der Pinakothek der Moderne. Heute unterstützt die Stiftung, die über den Einsatz ihrer Mittel selbst bestimmen kann, die Sammlungen der Pinakothek der Moderne bei ihrer Arbeit und bei der Umsetzung ihrer Projekte.
Der neue Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Pinakothek der Moderne, Dr. h. c. Hans Zehetmair, äußerte sich über seinen ehrenamtlichen Einsatz für den Kunststandort München:
Herr Dr. Zehetmair, was ist Ihre persönliche Motivation, sich für die Pinakothek der Moderne und für das Kunstareal München einzusetzen?
„Als Mitglied der Bayerischen Staatsregierung hielt ich eine Institution wie die Pinakothek der Moderne zwar immer für wünschenswert, aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen schien sie 1993 aber nicht finanzierbar. Erst das Engagement der Münchner Bürger hat sie möglich gemacht. Das war die erste Bürgerinitiative, die für die Kultur ihrer Stadt eingetreten ist und nicht gegen irgendetwas. Dort wurde wirklich Bedeutendes geleistet. Das hat mich damals schon begeistert, und deshalb engagiere ich mich noch heute für die Stiftung. Ich sehe es als meine besondere Aufgabe an, Persönlichkeiten für das Projekt zu gewinnen, deren Strahlkraft über München hinausreicht. Die Erfahrung aus meiner politischen Tätigkeit macht es mir vielleicht etwas leichter, dieses Profil auszufüllen.“
Warum braucht die Stiftung gerade jetzt ein neues Kuratorium?
„Wir stehen vor einem weiteren großen Schritt. Wir wollen das Kunstareal München vollenden und mit vergleichbaren Ensembles, etwa in Berlin, Paris oder London, auf Augenhöhe bringen. Das wird viel Energie, Beharrlichkeit und finanzielle Ressourcen brauchen – und ein Kuratorium, das mit einer starken Stimme für das Projekt spricht. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten drohen Kunst und Kultur zu kurz zu kommen, weil hier zuerst gespart wird. Umso stärker werden wir weiterhin daran arbeiten, neue Mitglieder, Investoren und Spender zu gewinnen. Dafür steht das neue Kuratorium.“
Welche Ziele haben Sie als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Pinakothek der Moderne für die kommenden Jahre?
„Vordergründig geht es in erster Linie um Baumaßnahmen, um die verkehrstechnische Anbindung der Museen, um ein architektonisches Gesamtkonzept für das Kunstareal etc. Vor allem müssen wir aber beharrlich und beständig agieren, um München auch in Zukunft als kulturelles Gegengewicht zu Berlin zu erhalten.“
Internet: www.stipimo.de