20 Jahre Pinakothek der Moderne, München
Dass wir diese runden Geburtstage brauchen, um besser begreifen zu können, wie die Zeit vergeht, sieht man auch bei Gebäuden. Das Pantheon in Rom kann demnächst 1 800 Jahre feiern, die Hufeisensiedlung von Bruno Taut im Berliner Ortsteil Britz, UNESCO-Welterbe und sicherlich die Ikone eines frühen sozialen Wohnungsbaus, kann demnächst 100-jähriges feiern, das Guggenheim in Bilbao wird am 17. Oktober 2022 sein erstes Jubiläum feiern und jetzt die Pinakothek der Moderne in München: 20! Dabei scheint der Rundgang damals mit dem Architekten Stephan Braunfels noch so nah zu sein, seine Erläuterungen zur städtebaulich zwingenden Lösung einer diagonalen Querung sehr lebendig vor Augen, die Platzierung der Treppenanlagen, die der Rotunde … Zwanzig Jahre ist das her, Stephan Braunsfels verließ München, ging nach Berlin, baute dort die großen Bundesbauten mit und war doch immer wieder in seiner Heimatstadt im Süden der Republik mit Hinweisen und Zurechtweisungen anwesend.
Und wenn er mal wieder einmal Italien näher war, kam immer auch der Gang in „seine“ Pinakothek, die ihm mehr Freude beschert hätte, wäre er nicht dauernd verwundert darüber, dass man mit seinem Haus mache, was man wolle. Das Haus nun, wunderbarer Behälter für vier große Sammlungen, freut sich über sein Dasein. Und feierte sich und die Sammlungen, weil es nach zwei Jahrzehnten Arbeit offenbar an der Zeit war, die Potenziale des Hauses mit allen zusammen und wiedereinmal neu zu diskutieren. Wer da nicht mitmachte, wird nachher nicht meckern dürfen! Be. K.