Architekturpreis für Alternativentwurf zum Alten Leipziger Bahnhof
Kurt-Beyer-Preis der TU Dresden für Diplomarbeit von Maximilian Kunze 22.01.2018Maximilian Kunze, diplomierter Architekt und TU‐Absolvent, hat mit seiner Diplomarbeit zum historischen Bahnhofsareal in Dresden interessante und umsetzbare Ideen für dessen kleinteilige Entwicklung entworfen und aufgrund seiner städtebaulich, wie architektonisch realistischen Lösung den Kurt-Beyer-Preis der TU Dresden gewonnen. Dieser ist nach dem Kurt Wachsmann‐Preis der Landesverbände Sachsen, Sachsen‐Anhalt und Thüringen des Bundes Deutscher Architekten (BDA) bereits die zweite Auszeichnung seiner Abschlussarbeit.
Dresdens ältester Bahnhof verband ab 1839 die erste europäische Ferneisenbahnlinie Dresden und Leipzig. Heute stehen die ehemaligen Bahnhofsgebäude eingezäunt als Überreste einer hochproduktiven industriellen Zeit. Auf Grund seiner innerstädtischen Lage und seinem bisher noch ungenutzten Potential ist die Entwicklung des Alten Leipziger Bahnhofs für die Stadt immens wichtig und damit einhergehend ein heiß diskutieres Thema für sozial wie auch wirtschaftlich motivierte Parteien.
Parallel zu dieser schwierigen Situation, entwickelte Maximilian Kunze, in Form seiner Diplomarbeit an der TU Dresden, unter dem Titel „Leipziger Bahnhof und Leipziger Vorstadt Dresden“ einen Entwurf für eben jenen historischen Stadtteil. Mit der Einbeziehung der noch bestehenden Bebauung, die restauriert, umgebaut und durch neue Gebäude zu einem Stadtquartier ergänzt wird, schreibt Kunze die Grundcharakteristik des Ortes fort und entwickelt zudem sein architektonisches Konzept auf einem selbst erarbeiteten, dreiphasigen Projektentwicklungsszenario weiter.
Einen Link zur genaueren Projektbeschreibung finden Sie im ersten Kasten weiter unten.
„Die Arbeit überzeugt durch ihren stringenten Aufbau, ihren außerordentlichen Umfang und insbesondere durch die städtebauliche und architektonische Lösung, die neue, ungewöhnliche Wege geht und auf jegliche modischen Aspekte bewusst verzichtet,“ so Ivan Reimann, Professor für Gebäudelehre und Entwerfen/Öffentliche Bauten an der TU Dresden und Diplomarbeitsbetreuer in seiner Laudatio während der Preisverleihung.
Die große Brache des ehemaligen Leipziger Bahnhofs spielt eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Entwicklung der Stadt Dresden. Noch ist unklar, ob auf dem ehemaligen Bahngelände gebaut wird. Allerdings ist das bisher vorgesehene Globus-Projekt (zu Recht) stark umstritten.
Weiterführende Informationen
- zum Entwurf auf der Homepage des Preisträgers: www.maximiliankunze.de
- zum Interview mit dem Preisträger: www.allianzfuerdresden.wordpress.com
Kurt-Beyer-Preis
Der mit 5.000 € dotierte Kurt-Beyer-Preis wird in diesem Jahr bereits zum 21. Mal verliehen. Seit 1996 stiftet die HOCHTIEF AG das Preisgeld für diese Auszeichnung mit der bisher 48 Absolventen bzw. Promovierte der TU Dresden ausgezeichnet werden konnten.
Prof. Dr. Kurt Beyer (1881 - 1952) war ein international anerkannter Fachmann im Stahlbau, Brückenbau, Bau von Braunkohlentagebau-Großgeräten und Wasserbau. Er gilt als einer der profilbestimmenden Hochschullehrer der Technischen Hochschule Dresden, an der er 1901 bis 1905 studierte.