Sehr wertvoller Beitrag

Wettbewerb zur Überbauung „Archäologischer Garten“ in Frankfurt Main mit Ergebnissen

Das technische Rathaus, ein von den Frankfurtern ungeliebter Architekturklotz aus den späten Sechziger Jahren (realisiert 1974) wird zur Zeit abgerissen. Auf seiner Fläche im Herzen der ehemals historischen Altstadt soll nach einem Ratsbeschluss von 2005 wieder Mittelalter walten dürfen. Einzelne Bauten, längst verschwunden, stehen als auf einer Rekonstruktionsliste, die ihre Einträge mit Sentimentalität und nichtdefinierter Qualität rechtfertigt.

Direkt an diese Neubaufläche im Alten anschließend, auf der Achse St. Bartholomäus und Römer, parallel zum so genannten Markt und über dem „Archäologischen Gartens“ (einer gelinden Steinwüste, aber es soll ja auch steinerne Gärten geben), soll demnächst ein öffentliches Gebäude gestellt werden. Es soll, so die Ausloberstadt, den Bereich vor dem Domturm räumlich fassen, damit die öffentlichen Räume Römerberg und Domplatz stärken und die unbefriedigende Nachkriegssituation der tiefliegenden Freifläche vor dem freigestellten Dom aufwerten. Der Ort war vor seiner Freilegung stets überbaut und Bestandteil der dichten mittelalterlichen Stadtstruktur.

Es gab einen Wettbewerb für das „repräsentative Stadthaus für Frankfurt mit multifunktionaler Begegnungsstätte/ Besucherzentrum und stadtgeschichtlicher Ausstellung“ (Auslober), der „das vorhandene Bodendenkmal respektieren, es in eine raumschaffende Architektur einbinden und eine Begegnung mit der Geschichte der Stadt und des speziellen Ortes ermöglichen“ (Auslober) soll. Für diesen Bau erfanden die Auslober den Arbeitstitel „Stadthaus am Markt“. „Namensideen, die die Bedeutung des Ortes auch als Stätte europäischer Kulturgeschichte deutlich machen, sind im Rahmen des Wettbewerbs willkommen.“ (Auslober).

An dem nichtoffenen Wettbewerb mit vorausgehendem Bewerbungsverfahren beteiligten sich ingesamt 105 Büros, von denen 26 ausgewählt wurden. Vier Büros waren vorab gesetzt, so dass insgesamt 30 Büros im Verfahren vertreten waren.

Das Ergebnis stellt sich wie folgt dar:

1. Preis: Prof. Bernhard Winking Architekten BDA mit Martin Froh, Berlin

2. Preis: Kleihues + Kleihues, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

3. Preis: Braun & Schlockermann und Partner GbR, Frankfurt a.M.

4. Preis: ARGE: MEURER Architekten Stadtplaner Ingenieure mit cba architectes, Frankfurt a.M. / Luxembourg

Zum ersten Preis ist im Jury-Protokoll abschließend zu lesen: „Insgesamt handelt es sich um einen sehr wertvollen Beitrag der auf überraschende Weise die komplexe Aufgabenstellung in einem (scheinbar) einfachen Haus löst und der auch hinsichtlich einer eventuellen Weiterentwicklung großes Potenzial aufweist.“ Was hier weiterentwickelt werden könnte, darf man vermuten. Wie und wann das Verfahren weitergeht, dazu war nichts konkretes zu erfahren. Be. K.

 

 

Weitere Informationen auch zu den einzelnen Gewinnerentwürfen und den Teilnehmern der letzten Runde unter Wettbewerb Stadthaus am Markt.

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