„The flag Bockenheim“
Ferdinand Kramers Philosophicum wurde von Stefan Forster Architekten umgebaut. Und jetzt in Frankfurt am Main von StudentInnen bezogen 22.01.2018Er wollte auch schon mal seinen Abriss, so der Frankfurter Architekt, Stefan Forster, im Gespräch mit der DBZ. Den des Philosophicums von Ferdinand Kramer, ein Institutsbau der Frankfurter Universität aus den späten 1950er-Jahren. Zu spröde, zu wenige Seele, ein Zweckbau, der seine Besucher habe leiden lassen. So jedenfalls der Architekt, der den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes am ebenmaligen Bockenheimer Campus geplant und nun abgeschlossen hat.
238 Micro-Appartements konnten die Architekten hier unterbringen, der hauptsächliche Eingriff bestand in dem Zubau eines fünfgeschossigen Riegels auf der Westseite, wo die beiden Erschließungstreppenhäuser zur Gräfstraße zeigen. Stefan Forster im Interview: „Durch das Hinzufügen eines Blockrands, der sich mit den beiden Treppenhäusern verzahnt, versöhnen wir das Gebäude mit der Stadt.“ Das, was Kramer einmal als Rückseite verstanden hatte – Kramer orientierte die Scheibe in Richtung Osten, zur damals noch offenen Campuslandschaft – soll jetzt das neue Gesicht des Volumen sein.
Der sich gen Norden hin verjüngende Riegel ist eine Stahlbetonkonstruktion hinter einer Ziegelhaut. Er ist, wie der Bestandsbau, horizontal durch geschossweise umlaufende Farbbänder gegliedert. Ein Café („Kramer Café“) am südlichen Ende sowie eine Kita, ebenfalls im Erdgeschoss, sollen das Gebäude mit dem Straßenraum vernetzen.
Die Ausstattung der zwischen 21 m² und 54 m² großen Einraum-Appartements ist mit Küchenzeile und Nassraumzelle Standard, es gibt aber Einbaumöbel, die nicht von der Stange sind. Hausmeisterdienstleistungen inklusive Notdienst, Waschküche oder eine Sonnenterrasse für alle haben dann auch ihren Preis: Die Mieten für die Studentenzimmer starten bei knapp 600 €.
Investor in den Umbau des seit 2000 unter Denkmalschutz stehenden Universitätsbau ist Rudolf Muhr. Muhr hat bereits „The flag Campusmeile“ an der Adickesallee/Eysseneckstraße eröffnet. Architekt ist hier ebenfalls Stefan Forster.