Welle machen
Außenbereich der „Welle“ in Frankfurt a. M. mit einer Großskulptur von schneider + schumacher großmaßstäblich verändert 22.01.2018Vor zwei Jahren bereits, 2014, elf Jahre nach der Eröffnung des Bürokomplexes „Die Welle“ (Arch.: JSK, Frankfurt a. M.) und einem Verkauf, beantragte die aktuelle Eigentümerin, die Axa Real Estate, die Umgestaltung der Außenanlagen der Immobilie bei der Stadt Frankfurt. Obwohl zentral gelegen, konnte der Einzelhandel in der schmalen Gasse entlang des sich wellenförmig von Süd nach Nord erstreckenden 12 Geschosse hohen Baukörpers kaum befriedigenden Umsätze machen. Es gab sogar in die Idee, im Herzen der Bankenstadt einen Bauernmarkt zu etablieren.
Mit der Umgestaltung beauftragt wurde das Büro schneider + schumacher, Frankfurt. Der bisher von einem künstlichen Bach durchflossene Raum für Fußgänger sollte mit der Überarbeitung einiger Eingänge komplett umgestaltet werden. Einige Bäume wurde gefällt, der Bach zugeschüttet. Es blieben Wasser-, Blumen- und Sitzinseln, die sich entlang einer in sechs Elemente gegliederten Großskulptur durch das tiefe Straßental verteilen. Diese mehrgliedrige Aluminiumskulptur, deren Herstellung aus vorgefertigten Elementen weitgehend im Werk erfolgte und die mit Schwertransportern in spektakulärer Weise nachts angeliefert wurden, hat eine silbergraue, matt geschliffe Oberfläche. Drei Elemente der Skulptur lösen sich als Bögen von der Erdoberfläche und erreichen dabei ganz unterschiedliche Höhen. Den Auftakt, von der Alten Oper aus gesehen, bildet der so genannte „diving arch“ (Höhe: bis zu 6,62 m), gefolgt vom „glorious arch“ (Höhe: bis zu 17,86 m) und abschließend mit der „joyful wave“ (Höhe: bis zu 6,97 m).
Um diese Elemente herum, die dem Großmaßstäblichen der Architektur einen kraftvollen Widerpart bieten, wurden die Außenanlage in begrünte, wasserführende und befestigte Zonen unterteilt. Die befestigten Freiflächen gliedern sich in Flächen aus pigmentiertem Gussasphalt in unterschiedlichen Höhen sowie ebenen Flächen aus runden geschliffenen Betonwerksteinen. Skaten ist ausdrücklich verboten, Biken nur im Bankerdress in cooler slow motion. Ein Café hat bereits seine Außenflächen unter den „glorious arch“ erweitert, bei Sonnenschein und zur Mittagszeit kommt durchaus weltstädtisches Flair auf. Be. K.
Technische Daten:
Typologie: Außenanlage
Vergabeform: Direkt
Leistungsphase: 1-9
Bauherr/Auslober: AXA Investment Managers - Real Assets
Gestaltung: schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH
Projektarchitekt: Michael Schumacher, Christian Simons
Projektleitung Planung: Sherif Tony
Baumanagement: schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement GmbH
Projektleitung Baumanagement: Maximilian Büschl, Carsten Nawrath
Team: Benedikt Frisch, Alireza Nikkah, Baha Odaibat, Jasmin Fouta-Mavicicek, Gosha Muhammad, Chinh Nguyen, Linda Fenner, Jessica Priem Projektleitung Parametrik: Ragunath Vasudevan
Tragwerksplanung: B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH
Haustechnik: Pahnke + Partner Ingenieurgesellschaft mbH
Außenanlagen: KLA Kiparlandschaftsarchitekten
Brandschutz: Brandschutz-Ingenieure Kowalew
Vermessung: Vermessungsbüro Wittig und Kirchner
Sonstige Firmen: Lichtplanung: Bartenbach LichtLabor GmbH Wegeleitsystem: Büro für Gestaltung Wangler & Abele Ausführung Skulpturen: Arnold AG Landschaftsbau: August Fichter GmbH
Brutto-Grundfläche: 5.800 m²