Holzbau im Aufwind

Wood’s Up – Ausstellung im Aedes Architekturforum bis 22. Mai

Holz erlebt angesichts der Klimakrise derzeit eine Renaissance im Bauwesen. Immer mehr Auftraggeber und Architekturbüros setzen auf den Holz- und Hybridbau. Neben seiner Flexibilität, Tragfähigkeit und Möglichkeit der Vorfertigung bietet Holz auch Vorteile in Bezug auf seine Nachhaltigkeit, die CO2-Bilanz, Wärmedämmung, Gesundheit und Ästhetik. Die Ausstellung „Wood’s Up!“ im Aedes Architekturforum (Berlin) präsentiert noch bis zum 22. Mai 2024 insgesamt 16 realisierte und geplante Holzbauten unterschiedlicher Typologien. Eröffnet wurde die Ausstellung am Freitag, gleichzeitig mit der Ausstellung "Tales of the City" von WERK Arkitekter und Autor Knud Romer aus Kopenhagen.

Es war viel los am Freitag bei der Eröffnung von zwei Ausstellungen. Glück hatte, wer rechtzeitig da war und die Eröffnungsreden im vollen Ausstellungsraum anhören konnte. Die Ausstellung „Wood’s Up!“ ist eine Gruppenschau von 16 Architekturbüros, die Projekte und Modelle zum Thema Holzbau präsentieren. Dass die Ausstellung recht spontan als Ersatz für eine andere entstanden ist, merkt man ihr nicht an. Neben einigen neuen Forschungsprojekten und Architekturentwürfen sind aber auch ein paar altbekannte Holzbauprojekte mit dabei.

Eröffnung der Ausstellung "Wood’s Up!" am Freitag Abend
Foto: Ina Lülfsmann

Eröffnung der Ausstellung "Wood’s Up!" am Freitag Abend
Foto: Ina Lülfsmann

Bei der Auswahl der internationalen Projekte spielten laut Pressemitteilung von Aedes lokale Strukturen, alternative Finanzierungsmodelle und ökologische Aspekte eine Rolle. Das Augenmerk auf nachhaltige Holzhybridbauweisen eröffne darüber hinaus Perspektiven auf weitere, neue Strategien und Konzepte für die Zukunft dieses Baustoffes.

PANEUM – Wunderkammer des Brotes, Asten (AT) von COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner
Foto: Markus Pillhofer

PANEUM – Wunderkammer des Brotes, Asten (AT) von COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner
Foto: Markus Pillhofer

Jahrhunderte, Jahrtausende lang habe der Mensch seine Städte mit Holz gebaut. Erst in den vergangenen rund einhundertfünfzig Jahren sei diese Tradition abgerissen und habe Stahlbeton den Baustoff Holz als Konstruktionsmaterial weitgehend verdrängt, so Aedes. Beton avancierte zum Material der architektonischen Moderne, Holz hingegen geriet als vergleichsweise wenig dauerhafter und vor allem leicht brennbarer Stoff in Verruf.

Bürogebäude ASI Reisen, Natters (AT) von Snøhetta
Foto: Christian Flatscher

Bürogebäude ASI Reisen, Natters (AT) von Snøhetta
Foto: Christian Flatscher

Doch erneut haben sich die Vorzeichen geändert: Dringend müssen wir, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen, den ausufernden Verbrauch von Ressourcen beim Bauen eindämmen und den Einsatz klimaschädlicher Materialien reduzieren. Holz als nachwachsender Rohstoff und natürlicher CO2-Speicher ist so laut Aedes wieder ins Spiel gekommen.

Arge ZRS Architekten Ingenieure & Bruno Fioretti Marquez, Berlin präsentieren zwei 1:1-Modelle von Dämmstoffen aus dem Wohngebäude "Holz Ziegel Lehm" in Berlin
Foto: Ina Lülfsmann

Arge ZRS Architekten Ingenieure & Bruno Fioretti Marquez, Berlin präsentieren zwei 1:1-Modelle von Dämmstoffen aus dem Wohngebäude "Holz Ziegel Lehm" in Berlin
Foto: Ina Lülfsmann

Mit der Ausstellung präsentiert das Aedes Architekturforum den Stand der Dinge. Wie Jan Friedrich, stellvertretender Chefredakteur der Bauwelt, zur Eröffnung der Ausstellung sagte, zeige die Ausstellung, dass der Holzbau, mit dem einige Architekturbüros noch zögerten, mittlerweile in der Breite angekommen sei. Besucherinnen und Besucher können sich davon noch bis zum 22. Mai selbst überzeugen. Es lohnt sich.

Festhalle für die Waldorfschule
Magdeburg von TCHOBAN VOSS Architekten
 
Foto: © TCHOBAN VOSS Architekten

Festhalle für die Waldorfschule
Magdeburg von TCHOBAN VOSS Architekten
 
Foto: © TCHOBAN VOSS Architekten

Projekte in der Ausstellung:

• Arge ZRS Architekten Ingenieure & Bruno Fioretti Marquez, Berlin: Wohngebäude Holz Ziegel Lehm, Berlin, DE

• Baumschlager Eberle Architekten, Lustenau/Paris & SCAPE, Paris: Bürogebäude Green Office® ENJOY, Paris, FR

• Behnisch Architekten, Boston, München, Stuttgart, Weimar: Wohngebäude Hollerstauden – Gemeinschaftlich Wohnen, Ingolstadt, DE

• David Chipperfield Architects Berlin: Weingut Wine Estate, SA

• COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner, Wien: Museum PANEUM – Wunderkammer des Brotes, Asten, AT

• Eike Becker_Architekten, Berlin: Bürogebäude RockyWood, Offenbach am Main, DE

• Kaden⁺, Berlin: Erweiterung Apollonia-von-Wiedebach-Schule, Leipzig, DE

• Kéré Architecture, Berlin: Kindergarten TU München, DE

• LAVA – Laboratory for Visionary Architecture, Berlin: Deutscher Pavillon, EXPO 2025, Osaka, JP

• NKBAK, Frankfurt am Main: Kindergarten in Saarbrücken, Saarbrücken, DE

• playze, Berlin/Basel/Shanghai: Konzept NEO, Europe

• Sauerbruch Hutton, Berlin: Schule Berlin Metropolitan School, Berlin, DE

• Snøhetta, Oslo/Innsbruck: Bürogebäude ASI Reisen, Natters, AT

• TCHOBAN VOSS Architekten, Berlin/Hamburg: Festhalle für die Waldorfschule Magdeburg, Magdeburg, DE

• weberbrunner architekten, Zürich/Berlin: Publikation Strategien zum klimagerechten Bauen

• ZAO, Peking: Bildungsbau Camerich Workshop Space, Peking, CN

Ausstellung: 6. April – 22. Mai 2024

Eröffnung: Freitag, 5. April 2024, 18.30 Uhr

Ort: Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18–19, 10119 Berlin

Öffnungszeiten: Mo 13–17 Uhr, Di–Fr 11–18.30 Uhr, Sonn- und Feiertage 13–17 Uhr

Beteiligte Architekturbüros: Arge ZRS Architekten Ingenieure & Bruno Fioretti Marquez | Baumschlager Eberle Architekten & SCAPE | Behnisch Architekten | COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner | David Chipperfield Architects Berlin | Eike Becker_Architekten | Kaden⁺ | Kéré Architecture | LAVA – Laboratory for Visionary Architecture | NKBAK | playze | Sauerbruch Hutton | Snøhetta | TCHOBAN VOSS Architekten | weberbrunner architekten | ZAO

Weitere Informationen: www.aedes-arc.de

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