Bauakademie ohne Guido Spars

„Das Wirken der Bauakademie zielt auf die Initiierung, Moderation und Unterstützung der erforderlichen Transformationsprozesse im Planen und Bauen“, so ist auf der Webseite der Bundesstiftung Bauakademie zu lesen. Diese gab Ende 2024 bekannt, dass ihr Gründungsdirektor, Prof. Dr. Guido Spars, seinen Vertrag, der Ende August 2025 ausläuft, nicht verlängern wird. Guido Spars wird an die Bergische Universität Wuppertal zurückkehren, wo er sich den wissenschaftlich-strategischen Fragen der Transformationsforschung widmen möchte. Eine Funktion dort wird er im Vorstand des Zentrums für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit übernehmen, einer gemeinsamen Forschungsplattform der Universität Wuppertal und des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie.

„Die Möglichkeit, die Aufbauphase der Bundesstiftung aktiv zu gestalten und ein strategisches 10-jähriges Entwicklungskonzept zu entwerfen“, so Guido Spars, „war für mich sowohl fachlich als auch persönlich ein wichtiger Meilenstein.“ Bis zum Ende seiner Amtszeit wird dem Gründungsdirektor das volle Vertrauen des Stiftungsrats zugesichert, dieser möchte seine Aufgaben mit hohem Engagement fortführen.

Die Position der Direktorin bzw. des Direktors wird öffentlich ausgeschrieben, um die fortwährende erfolgreiche Entwicklung der Stiftung sicherzustellen. Guido Spars ist seit September 2021 im Vorstand der Bundesstiftung Bauakademie als Gründungsdirektor tätig. Er war auf Florian Pronold gefolgt, dessen Ernennung Ende 2019 deratigen Wirbel um seine Eignung auslöste, dass der SPD-Politiker seinen Rücktritt erklärte. In dem folgenden Auswahlverfahren Ende 2020 – das vielen als gewollt unscharf formuliert erschien – konnte Guido Spars den Zuschlag der Kommission erreichen. Die damalige Staatssekretärin Bau und Vorsitzende der Findungskommission, Anne Katrin Bohle, bezeichnete Spars als „einen äußerst kompetenten und engagierten Kandidaten“, der „mit seinem Gesamtkonzept zum Aufbau und zur inhaltlich konzeptionellen Auslegung der Bundesstiftung Bauakademie überzeugt“ habe. Er verkörpere „die gewünschte engagierte und breit gefächerte Programmatik der Bundesstiftung im Baubereich verbunden mit einer konstruktiven und auf Kooperation ausgerichteten Moderation des breiten Spektrums der Interessengruppen aus Bauwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.“

In einem Gespräch mit Guido Spars am Ort der Bauakademie Berlin (DBZ 12|2022) wollte der noch junge Direktor nicht damit heraus, wie denn die vom Bund finanzierte künftige Schinkel-Akademie aussieht: ein Rekonstrukt wie gegenüber oder der mutige Versuch, Zeitgenossen mit unserer Architektursprache zu Worte kommen zu lassen: „Ich bin kein Entwerfer. Was ich in meinem Leben gelernt habe, ist, dem kreativen Prozess von Architekt:innen zu vertrauen.“ Dazu dann demnächst hoffentlich mehr mit inspirierenden Wettbewerbsergebnissen unter einer neu besetzten Direktion. Be. K.

www.bundesstiftung-bauakademie.de

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