Apfelhotel Torgglerhof, Saltaus/IT
Mit der neuen jungen Inhabergeneration geht das Apfelhotel im Südtiroler Saltaus neue Wege, ohne die alten Pfaden ganz zu verlassen. noa* (network of architecture) hat mit dem Entwurf eines Wellnessbereichs und von 18 Suiten in separaten Gebäuden einen historisch gewachsenen Ort, dessen Wurzeln im klassischen Apfelanbau liegen, sinnvoll erweitert.
2014 gewann noa* den Wettbewerb für den Ausbau der Bestandsstruktur, der in mehreren Stufen realisiert wurde. 2016 wurde neben dem bestehenden Haupthaus mit Restaurant der alte Stadel entkernt und umfunktioniert. Hinter der originalen Fassade befinden sich hier im unteren Geschoss die Produktion eigener Produkte, die unter anderem aus den eigenen Äpfeln hergestellt werden. Darüber sind die Gästezimmer untergebracht. Parallel dazu wurde die Apfelsauna realisiert, der erste Teil einer großzügigen Wellness- und Erholungslandschaft, die nun in einer weiteren Phase ausgebaut wurde. 2020 wurden für die Gäste 18 neue Suiten errichtet, die sich in die Struktur des Haufenhofes eingliedern und eine ländliche Sprache sprechen. Wichtig war es vor allem, den Charakter des Ensembles nicht zu zerstören und dessen Maßstäblichkeit beizubehalten.
Die Antithese zu dieser ländlichen Bebauung ist eine begrünte, moderne Gartenarchitektur des Wellnessbereichs im Zentrum des gesamten Areals. Die Anlage verzichtet an der Nordseite komplett auf eine gebaute Fassade. Betreten wird der neue Spa-Bereich durch eine halbgeschwungene Sichtbetonschale, in der ein Portal aus Altholz eingebaut wurde. Während von dieser Seite nur eine naturbelassene Böschung, kein Gebäude erkennbar ist, öffnet sich die Wellnesslandschaft nach Süden, wo die Fassade aus Glas und Stahl hinter einem grünen Filter verschwindet. Das Gebäude verbirgt sich also unter einem Hügel und wird dadurch zum Teil der Landschaft. Im Osten des Ensembles befinden sich die neuen Gartensuiten, drei eigenständige Gebäude mit insgesamt 18 Gästezimmern auf drei Etagen. Mit ihren Satteldächern nehmen sie die Architektursprache der Umgebung auf. Die Außenhülle der Gebäude wurde bewusst dunkel gehalten, um an die Tradition der charakteristischen Stadelgebäude anzuknüpfen.