Architekten für „Tacheles“-Gelände gefunden

Die Geschichte des „Tacheles“ in Berlin ist vielschichtig und auch undurchsichtig. Und beginnt 1908 mit der Friedrichstraßenpassage (Architekt: Franz Ahrens). In der auch für Berlin wichtigen Gründerzeit war die Passage mit einem Mix aus Wohnungen, Büros und Kleingewerbe unter einer Glasdecke das verbindende Element zwischen Friedrichstraße und Oranienburger Straße.

Nach Jahrzehnten unterschiedlicher Nutzungen in NS- und DDR-Zeiten gab es in den 1980er-Jahren erste Teilabrisse. Und die Passage wäre nach der so genannten Wende endgültig verschwunden, hätte nicht 1990 die „Künstlerinitiative Tacheles“den noch vorhadenen baulichen Rest besetzt. Der schließlich 1992 unter Denkmalschutz gestellt wurde und bis heute als wichtige Touristenattraktion das „Tacheles“ darstellt.

Das Gelände – mit Baubestand, Parkplätzen und Brachflächen – wurde mehrfach verkauft, schließlich erwarb es das US-Unternehmen Perella Weinberg Real Estate. Das Unternehmen ließ 2015 Herzog & de Meuron einen Masterplan für das Gelände aufstellen, der neben 450 Wohnungen auch Geschäfte, Büros und andere Nutzungen vorsieht. Das Künstlerhaus „Tacheles“ soll lediglich saniert werden. Ob die dort noch verbliebenen Künstler ihre Ateliers behalten können, ist eher unwahrscheinlich.

Nun wurden die Architekten, die bereits seit Monaten mit der Gebäudeplanung befasst sind, bekannt gegeben. Es planen Kahlfeldt Architekten, Grüntuch Ernst Architekten sowie Arno Brandlhuber mit Muck Petzet. Mitte November 2016 sollen deren Entwürfe öffentlich gemacht werden.

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