Bücherherbst: Neues aus Frankfurt
Wie um an die Meldung vom Tode des auch Büchernarren Ulrich Conrads anzuschließen, sollen hier ein paar Stichworte zum aktuellen Architekturbuchmarkt folgen, frisch angefüttert von einem längeren Spaziergang über die diesjährige Buchmesse in Frankfurt.
Und um es gleich vorweg zu nehmen: Das Architekturbuch bleibt ein Printprodukt. Nicht für immer, aber selbst große Verlage scheuen, aus verschiedenen Gründen, das e- oder smart-Book. Grund ist u. a. die Rechtelage im Umgang mit der digitalen Weiternutzung von bereits eingekaufen Bilder- und Autorenrechten im Print. Oder auch der Anspruch der Rechteinhaber auf korrigierte digitale Zweitnutzen. Und nicht zuletzt: Das mangelhafte (langsam) und immer noch große Lücken aufweisende digitale Kommunikationsnetz. So sitzen viele Verlage in den Startlöchern, lassen sich technisch und juristisch beraten und verlegen ansonsten konservativ: auf gefalzten und beschnittenen, gebundenen, gehefteten oder geklebten Druckbögen. Ein wunderbares Exemplar dieser Gattung erscheint bei Park Books: Der Bauplan. Werkzeug des Architekten. Diesen Atlas mit his-torischen wie zeitgenössischen Bauplänen in Faksimile-Wiedergabe könnten man als den Buchtypus bezeichnen, der sich einer Digitalisierung am ehesten noch entzieht: großformatige Seiten, Ausklapper, Farbtreue, Übersichtlichkeit (trotz anspruchsvollem Handling).
Inhaltlich überzeugten A Space called public. Hoffentlich öffentlich (Verlag Buchhandlung Walter König) oder auch How to Make a Japanese House (NAipublishers). The Western Town (Hatje Cantz) wendet sich (endlich!) den Westernstädten in den USA zu ... Es gibt viel zu entdecken, auch Lichtjahre nach dem Abgesang auf das Buch (mehr auf DBZ.de, Buchmesse 2013). Be. K.