Bürgerdienste in Ulm eröffnet
Ulm baut um. Auf Basis des Masterplans „citybahnhof“ realisiert die Stadt ein umfangreiches Entwicklungskonzept für das gesamte Bahnhofs-areal. Ende Januar 2019 eröffneten die Bürgerdienste, auch „das zweite Rathaus der Stadt“ genannt, unweit des Hauptbahnhofs. Auf rund 6 000 m² Bruttogeschossfläche finden sich unter anderem die Zulassungsstelle und das Meldewesen. Realisiert für ca. 18 Mio. € von Bez & Kock Architekten aus Stuttgart, die im Jahr 2013 einen von der Stadt Ulm ausgelobten Realisierungswettbewerb vor gmp für sich entschieden.
Bez & Kock setzten ihr Gebäude klar an die östliche Grundstücksgrenze und betonen die städtebaulich wichtige Wegeverbindung zur Innenstadt. Gemeinsam mit der benachbarten Handwerkskammer begrenzt der Neubau einen kleinen Platz, von dem aus der Zugang zum Gebäude erfolgt. Über einem zweigeschossigen Sockelbauwerk erhebt sich ein fünfgeschossiger Turm, der sich in die Silhouette öffentlicher Gebäude entlang der Olgastraße einreiht. Grundgedanke war, die Bürgerdienste entsprechend ihrer von unten nach oben abnehmenden Besucherfrequenz gestaffelt zu organisieren. Im Sockel befinden sich die großflächigen Servicebereiche mit maximalem Publikumsverkehr. Die Besucher empfängt eine zweigeschossige Halle, deren beide Ebenen über einen offenen Treppenlauf und umlaufende Galerien miteinander verknüpft sind. In der Mitte der Halle und entlang der Galerie dürfen Wartende Platz nehmen, bevor sie an den seitlich angeordneten Beratungstresen bedient werden. Eigens angefertigte Einbauten, kubisch geformt und weiß lackiert, erzeugen gemeinsam mit dem roten Filz der Sitzpolster, den Akustikflächen und den hellen abgehängten Decken eine „feine und lichte Atmosphäre“.