Corona-Container in der Not
Der italienische Architekt, Ingenieur und unermüdliche Denker in Sachen digitaler Zukunft, Carlo Ratti, hat aktuell ein Open Source-Projekt für Behandlungszellen in Schiffscontainern veröffent-licht. Das Projekt mit dem Namen „CURA“ – Vorsorge/Heilung – soll helfen, den steigenden Raumbedarf für pflegebedürftige Infizierte zu bewältigen. Erarbeitet wurde es von einem Team aus ArchitektInnen, DesignerInnen, MedizinerInnen und auch dem Militär. „CURA“ – Connected Units for Respiratory Ailments – umfasst Units für die Intensivbetreuung von COVID-19-PatientInnen, die zu kompletten Krankenstationen gefügt werden können. Die Einheiten werden von zwei Betten- bis über 40 Betteneinheiten gedacht, verbunden werden sie über aufblasbare Korridore. Wie auf der Website nachzulesen ist, wird in Mailand ein Prototyp hergestellt, den die Unicredit finanziert.
Jeder „CURA“-Container stellt eine Isolationszelle dar, in der ein Unterdruck das Übertragungsrisiko nach außen hin minimiert. Die Container, die vollständig mit Geräten und medizinischem Material versorgt sind, können per Großraumflugzeug an alle Orte der Welt gebracht werden, per Lkw in die großen Städte, per Schiff als Rückfallnotsicherung in Länder, die noch auf den Höhepunkt der Pandemie warten.
Jetzt fehlt es nur noch an vier Dingen: Der massenhaften Fertigung, gesicherten Vertriebswegen, einer Finanzierung und nicht zuletzt an Fachleuten, die die Container vor Ort, irgendwo in der Welt, aufbauen und betreiben können. Aber vielleicht ist „CURA“ im Augenblick auch ein Gedanke dazu, wie wir die Welt in Zukunft ein wenig mehr auf das vorbereitet sehen, was noch kommen mag. Be. K.