Denkmalschutz für das ICC in Berlin
Anfang September, am 3.9. teilte das Berliner Landesdenkmalamt mit, dass das Internationale Congress Center in Berlin unter Denkmalschutz gestellt ist. Wir nannten das 1979 eröffnete Kongresscenter mit Hightech-Anmutung – geplant von den Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte – im vorletzten Heft noch „Flächenluxusliner“ (DBZ 09|2019), denn das zeichnet diesen Bau zwischen Messegelände, Autobahn und Gleisanlagen aus: der schiere und längst als zu teuer kategorisierte Luxus von so genannten informellen Flächen, die weit mehr als zwei Drittel der Gesamtfläche ausmachen.
Wer sich bereits Sorgen um die Zukunft des Riesen gemacht hat, kann jetzt durchatmen. Der Senat in Persona Wirtschaftssenatorin Ramona Pop versicherte, man wolle „das ICC künftig wieder als Kongress- und Kulturzentrum […] nutzen.“ Und der Landeskonservator Christoph Rauhut hob hervor: „Mit der Unterschutzstellung schaffen wir für die kommenden Abstimmungsrunden für alle Beteiligten Rechts- und Planungssicherheit. Wir werden uns dafür einsetzen, dass das ICC als Gesamtkunstwerk erhalten bleibt.“ Es ist nun ein weiteres Investorenverfahren geplant (das wievielte eigentlich?!), um Ideen für eine konkrete denkmalgerechte Revitalisierung des ICC als Kongress- und Kulturzentrum zu erhalten. Die bereits in die Haushaltsplanung eingestellten 200 Mio. € für erste und umfassende Sanierungsmaßnahmen sollen davor schon lockergemacht werden. Ob das für die Planspiele für eine Weiternutzung hilfreich (saniert übergeben) oder eher hinderlich ist (Finanzierung ist unzureichend, weil der Bau doch problematischer ist, als bisher gedacht), werden die kommenden Jahre zeigen. Themen für einen großen Eröffnungskongress gibt es aber jetzt schon jede Menge! Be. K.