Deutscher Zukunftspreis 2016 für Carbonbetonwww.deutscher-zukunftspreis.de
Als der Deutsche Zukunftspreis Ende November 2016 bereits zum 20. Mal vergeben wurde, steckte die Automobilindustrie in einer Krise, die bis heute anhält. Umso erstaunlicher war es da, dass unter den drei Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis auch zwei Teams waren, die mit Daimler und BMW eben Vertreter dieser Krisenindustrie im Abschlussrennen um einen Zukunftspreis hatten.
So stand das Team von der Daimler AG in Ulm und der Gebrüder Heller Maschinenfabrik in Nürtingen für die Entwicklung eines Verfahrens, dass die Energieverluste im Verbrennungsmotor reduzieren hilft. Um damit womöglich die von den Herstellern in allen Verkaufsunterlagen immer schon zu niedrig angesetzen Verbrauchswerte endlich einmal realistischer aussehen zu lassen?! Die beiden Nominierten von OSRAM und BMW aus München stellten eine Leuchtenentwicklung vor, die weißes Laserlicht verwendet. Damit soll das Sichtfeld des entweder zu schnell fahrenden oder bei Dunkelheit insgesamt unsicheren Autofahrers drastisch erweitert und die Unfallquote gesenkt werden. Interessanterweise hat BMW diese Technik bereits eingebaut. Bei seinen Luxusklasse-Modellen.
Gewonnen hat, man möchte schreiben „folgerichtig“, eine Innovation, die dem gigantischen Verbrauch von Sand und Stahl im Hoch- und Tiefbau entgegenwirken soll: An Stelle der Eisenbewehrungen soll in Zukunft gewebte Carbonfaser den Bauteilen ihre Festigkeit geben. Aufgrund der Materialstärke einerseits, aber auch, weil die Überdeckung des Verstärkungsmaterials nicht mehr so groß sein muss, kann man dünnwandiger bauen, benötigt weniger Zement, weniger Sand, weniger Kies und weniger Wasser und spart Transportkosten. Auch diese Innovation hält am Ende eine Technologie am Leben, die wegen der rasant steigenden Nachfrage nach ihr die versprochenen Ersparnisse locker wieder auffrist. Das wirft die Frage auf, ob die gepriesenen Innovationen am Ende nicht allein einer Industrie zu Gute kommen, die den Kern der deutschen Wertschöpfung stützt und hunderttausende Arbeitsplätze am Leben hält. Die aber in zwei Jahrzehnten möglicherweise überflüssig geworden sind. Deutsche Zukunft mobiler Beton?! Be. K.