Die abgehängte Mitarbeiterin
Während ich kürzlich mit einer jungen Architektin telefonierte sagte sie mir: "Ich bin im Home-Office und sitze an meinen Ausführungsplänen. Allerdings weiss ich nicht mehr, was die anderen Teammitglieder machen und irgendwie interessiert es mich auch nicht. Das Schlimmste ist, dass ich feststelle, dass mir eigentlich gar nichts fehlt. Wir haben zwar noch wöchentlich eine Teamsitzung, aber das ist eher ein nichtssagendes bla bla. Ab und zu telefoniere ich mit meinem Vorgesetzten, der Rest läuft via E-Mail."
Die Architektin ist aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen, wie viele andere im Home-Office. Da sie für den Arbeitsweg auf den öffentlichen Verkehr angewiesen ist, wird sie, trotz der Lockerungen, weiterhin mehrheitlich von zu Hause arbeiten.
Obwohl die talentierte Architektin früher begeistert vom Büro und dessen Spirit erzählte ist eine solche Rückmeldung aus dem Home-Office ein klassischer Fall von "innerer Kündigung". Was könnte getan werden, um diese Loslösung vom Büro zu verhindern?
Mit einem täglichen 15-minütigen Teammeeting (auch huddle oder Check-In) wäre, das nicht passiert. Während diesen Video- oder Telefonkonferenzen wird dafür gesorgt, dass die Mitarbeitenden ihre Kolleginnen und Kollegen sowie deren Herausforderungen und ihr Umfeld "nicht vergessen". Die Wirkung kann stark gesteigert werden, wenn an den Meetings darauf geachtet wird, dass möglichst wenig "Informationsvermittlung" stattfindet. Alle Teilnehmenden sollen sich und ihre Realitäten einbringen und darlegen, woran sie arbeiten und wo sie allenfalls Unterstützung oder eine Rücksprache benötigen. Diese kann ad hoc von der Sitzungsrunde geleistet werden oder es wird direkt vereinbart wird, wie und durch wen diese nach dem Meeting erfolgt.
Machen Sie es besser und sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeitenden im Home-Office nicht vergessen gehen und innerlich kündigen.