Dreifaltige Wand
Ofis Arhitekti realisieren Friedhofskapelle bei Ljubljana
Das slowenische Architekturbüro Ofis Arhitekti mit Sitz in Ljubljana ist nur wenigen bekannt, doch mehr und mehr gelingt es den noch unter viezigjährigen Gründern, Rok Oman und Spela Videcnik, durch spektakuläre und eigentümlich aus der Zeit fallende Projekte auch international Aufmerksamkeit zu erregen, zuletzt schafften sie es auf die diesjährige Shortlist des Mies van der Rohe Awards. Im Gegensatz zu manchem Villenentwurf kommt da beinahe schon sachlich ein formal feines aktuelles Projekt daher, das die Architekten nahe der Hauptstadt Ljubljana neben einem kleinen Friedhof realisierten. Die Kapelle, in welcher von den aufgebahrten Verstorbenen Abschied genommen wird wie auch Raum ist für kirchliches Feiern oder ein stilles Gebet, folgt im Grundriss dem Schwung der Geländelinien. Drei gebogene Wände aus innen poliertem Ortbeton – im Andachtsraum sowie hier außen mit Lärche verkleidet – umfassen und gliedern zugleich das Raumprogramm. Der Service-Bereich liegt im Sichtbetonvolumen. Geöffnet ist die Kapelle, neben die sich eine ebenfalls geschwungene Rampe legt, die zum Friedhof führt, über ein Fenster, das zugleich der Eingang ist. In das extensiv begrünte Flachdach wurde ein Kreuz geschnitten, das nachts der Innenraumbeleuchtung dient.