Einkaufsbahnhof Hbf, Münster
Als Mitte 2017 der Neubau des Empfangsgebäudes am Hauptbahnhof im westfälischen Münster eröffnet wurde, endete eine über viele Jahrzehnte sich hinziehende Planungsdebatte. Am 30. März 2011 schließlich wurden die heute dann umgesetzten Pläne der Öffentlichkeit präsentiert. Und zwar von der Stadt Münster und der Deutsche Bahn AG – hier die damals ziemlich neue Bau- und Planungsabteilung „ISBP Infrastruktur, Station und Service, Bau- und Anlagenmanagement, Planung“, unter der Leitung von Marc Ulrich, ehemals HENN. Die Basis der Planungen war in mehreren Abstimmungsgesprächen und gemeinsamen Workshops mit ISBP und der Stadt Münster ausgehandelt worden. Letztere wollte sich mit 5 Mio. € an den Baukosten beteiligen.
Herausgekommen ist ein ca. 150 m langer, dreigeschossiger Riegel, der zum Vorplatz gebäudehoch verglast ist (Fassadenplanung Werner Sobek). Je an den Eingängen zu den beiden Passagen im Norden und Süden schwenkt die Fassade hinter die Stützenreihe zurück. Innen erwartet den Bahnreisenden dann das Übliche, allerdings sollen die Räume oberhalb der Shopping- und Erlebniswelt dieses „Einkaufsbahnhofs“ (DB-Jargon) für Büro- und andere Nutzungen reserviert bleiben. Geplant waren 32 Mio. €, es wurde am Ende um die Millionen teurer, die die Stadt dazugeben wollte. Be. K.