Grundschule Rahewinkel, Hamburg
In Hamburg hat pbr AG ein neues Schulgebäude realisiert, dessen Erscheinung durch Lärchenvollholzstäbe geprägt ist.
Die Architekten entwickelten das Erscheinungsbild des Gebäudes aus dem dichten Baumbestand der Umgebung. Das zweigeschossige Schulgebäude ist mit Lärchenvollholzstäben (60 x 60 bzw. 60 x 120 mm) verkleidet. Die Architekten teilten die Funktionen auf vier Gebäudeflügeln auf, die sich fächerartig in alle Himmelsrichtungen um ein zentrales Forum mit Glasdach gruppieren. Von hier aus erreichen Schüler und Lehrer die Funktionsbereiche Intendanz, Ganztagsbereich mit Mensa sowie die Fachklassen und die Unterrichtsräume der Vorschule. Die Idee der Architekten war es, den Kindern durch die Anordnung um ein zentrales Forum als gemeinsame Mitte den Kindern eine gute Orientierung zu bieten. Hier brechen die Architekten mit dem Material. Aus brandschutztechnischen Gründen verwenden sie im Eingangsbereich und bei den Rettungswegen Keramikziegel statt Holz.
Leichte Orientierung durch individuelle Farbgestaltung
Jeder der vier Gebäudeflügel erhielt im Innenraum eine individuelle Farbgebung. Sowohl akzentuierte Wandoberflächen als auch Einbaumöbel und Bodenbeläge spiegeln diese Farben wieder, so dass sich die Schüler leichter orientieren und mit den „eigenen“ Lern- und Aufenthaltsbereichen identifizieren können. Gemeinschafts-, Allgemeinräume und die Klassenzimmer der Vorschule wurden im Erdgeschoss angesiedelt, während die Jahrgangsstufen 1 bis 4 ihre Klassenräume im Obergeschoss erhielten. Hier befinden sich außerdem die Bibliothek und ein Spieleraum.
Lichtdurchflutet und kommunikativ
Jeder Jahrgangsstufe ordneten die Architekten von pbr AG ein Flügel zu. Zum Innenhof orientierte Differenzierungsräume ergänzen die Jahrgangsbereiche. Sie dienen der Recherche- und Teamarbeit. Zwischen den Klassenräumen wurden Gruppenräume angeordnet mit Sichtbezug zum jeweiligen Unterrichtsraum. Den Gruppenräumen vorgelagerte Sitznischen dienen als Aufenthalts- und Kommunikationsmöglichkeiten in den Fluren. Großzügig und offen vermitteln die Flure eine positive Atmosphäre und lassen vielfältige Einblicke in das zentrale Forum sowie in die Innenhöfe zu.
Das über zwei Geschosse reichende Forum mit seinem von oben belichteten vollflächigen Glasdach ist nicht nur überdachter Pausenhof, sondern auch Stätte für Veranstaltungen und verbindet auf eine großzügige Art und Weise das Erdgeschoss mit dem ersten Obergeschoss. Eine tribünenartig gestaltete Sitztreppe in der Längsachse des Forums verbindet den Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss mit einer umlaufenden Galerie, die zur Erschließung der Räume im Obergeschoss genutzt wird.
Projektdaten
Planungsbeginn: 6/14
Baubeginn: 4/16
Fertigstellung: 4/18
Flächen und Rauminhalte
Nutzfläche: 4.065 m2
Bruttogesamtfläche: 6.120 m2
Bruttorauminhalt: 25.625 m3
Baukosten: 9,5 Mio. Euro (brutto)
Bauherr: Landesbetrieb SBH | Schulbau Hamburg
Die Architekten
Die pbr AG realisert mit nahezu 500 Mitarbeitern an elf Standorten bundesweit qualitativ und quantitativ herausfordernde Bauvorhaben. Die generalistischen Teams bestehen aus Spezialisten sämtlicher Planungsdisziplinen, die durch erlebte Zusammenarbeit in komplexen Projekten optimal aufeinander eingestimmt sind. Neben fachspezifischen Planungen bietet pbr auch die alles verantwortende Gesamtplanung im gesamten Bundesgebiet an.
Schwerpunkte hat das Büro u.a. in der Planung von Bauten aus dem Bereich Ausbildung, Lehre, Forschung. So erbrachte pbr bereits die Gesamtplanung für die Passivhausschule Erich-Kästner-Schule in Leipzig, das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik in Braunschweig und auch die Campusanlagen Hamm- Lippstadt, Campus Hamm sowie Rhein-Waal, Campus Kamp-Lintfort. Die pbr-Niederlassung in Hamburg zeichnete für die Technikplanung und Bauleitung des jüngst fertiggestellten Luxushotels „The Fontenay“ verantwortlich. Auch erbringt sie die Architekturplanung für die Umbaumaßnahmen des Bezirksamts Mitte in Hamburg.