Klinkerdach
Der Neubaukomplex mit Pfarrzentrum und Kindertagesstätte St. Konrad in Neuss des Architekten Paul Böhm ist das erste Hochbauprojekt, bei dem die gebundene Systembauweise aus dem Garten- und Landschaftsbau angewandt wurde – auf dem Dach. Dort sind klassische Klinkersteine verbaut, die im halben Steinformat als sogenannte Sparverblender im Mörtelbett verlegt wurden. Die Konstruktion besteht aus einer herkömmlichen Stahlbetondecke plus EPS-Dämmung und Bitumenabdichtung – mit Pflaster-Klinkersteinen, die auf einer hochbelastbaren Drainagematte in Systembauweise im Mörtelbett verlegt wurden. Dadurch und durch den Einsatz der Trass-Naturstein-Haftschlämme wird ein besonders starker Haftverbund erzeugt, der die Dachfläche auch bei starken Umwelt- und Witterungseinflüssen zuverlässig schützt. Der hohe Trassanteil der Tubag-Fugenmörtel schützt zudem nachhaltig vor Kalkausblühungen. Für das Neubauprojekt in Neuss änderte Wienerberger den Farbton des Dachklinkers KKF ½-DF im Werk von rot auf leicht bunt, um ihn an die Farbe des Fassadenklinkers anzupassen. Die Firma tubag stellte die Rezeptur der Trass-Fugenmörtel TKF (Fassade) und TWM-s (für Lagerfugen, Gratfugen und Stoßfugen) exakt auf die Fugenfarbe der benachbarten Kirche ein. Diese wurde in den 1950er-Jahren von Gottfried Böhm, dem Vater von Paul Böhm, erbaut.