Kollektiver Wissensschatz
Lehre und Praxis der Architektur unterscheiden sich aktuell stark voneinander. Ich finde es gut, dass es diesen geschützten Rahmen gibt, der es einem ermöglicht, sich als GestalterIn kennenzulernen und seine individuellen Methoden zu finden. Darüber hinaus sollte die Universität den Rahmen und die Freiheit bieten, Werkzeuge und Methoden eigenverantwortlich zu erproben und die eigene Position zu stärken. Aber gerade mit Blick auf meine eigene Zukunftsperspektive vermisse ich gewisse Aspekte in der Lehre, die näher am realen Geschehen sind. Aspekte, die sich meiner Meinung nach nicht jeder individuell erarbeiten müsste: Wie starte ich in eine potenzielle Selbstständigkeit? Wie kann ich etwas bauen, ohne reiche Eltern zu haben? Wie gehe ich mit unfairen und übergriffigen Arbeitsumgebungen um? Welche Alternativen gibt es zum klassischen Weg in der Architektur? Ich sehe hier Potenzial für eine Art von kollektivem Wissensschatz, der gleichermaßen Studierende und Lehrende verbindet. In meiner Wahrnehmung ist die Bereitschaft des Wissenstransfers noch nicht genug vorhanden und so kämpft gerade noch jeder sehr für sich.