Kompetenz- und Veranstaltungszentrum der Volksbank, Hamm
In einer städtebaulichen Studie zu besonderen Entwicklungspotentialen der Stadt Hamm in Westfalen findet man die schöne Formulierung, die Stadt sei „also in vieler Hinsicht eine Stadt mit Spielraum“; bezogen war das auf das verfügbare Flächenpotential. Geht man heute durch die Innenstadt, sieht man diese schon ein paar Jahre ältere Einschätzung bestätigt: die Stadt erscheint als Dauerbaustelle im Brachenland.
In dieser, ich schreibe es mal positiv, Laborsituation, konnten Turkali Architekten den Wettbewerb für einen Neubau der Volksbank Hamm gewinnen. Das jetzt eröffnete Kompetenz- und Veranstaltungszentrum sollte den vielfältigen Veranstaltungen der Bank den geeigneten Rahmen geben, und auch die auf mehrere Standorte verteilten Kundenberater in einem Gebäude konzentrieren. Der mehrteilige Neubaukomplex mit ein- bis mehrgeschossigen Verbindungsbauten zwischen Bestand und Neubau, einer multifunktionalen und flächenvariablen Veranstaltungslandschaft, Büro- und Verkehrsflächen wird um einen 25 m hohen, in seinen Proportionen italienisch anmutenden Turm ergänzt. Hier gönnt sich die Bank den Luxus eines hauseigenen Museums, das ganz dem Thema Geld gewidmet ist und mit seiner sich in die Höhe schraubenden großzügigen Treppenlandschaft ein wenig zu großstädtisch geraten erscheint. Die Ausblicke aus den beiden raumhohen Panoramafenster zeigen jedenfalls eher alltägliche Nachbarbebauung.
Das vielgestaltige und doch homogene Ensemble wird über die Setzung unterschiedlichster architektonischer Elemente in den Stadtraum so implementiert, dass es trotz seiner Größe und explizit zeitgenössischer Architektursprache wie selbstverständlich im Stadtgewebe ruht. Be. K.