Konsequent fortgeführt
Neun Jahre nach der ersten großen Monografie nun also die zweite zu den Arbeiten von Lederer Ragnarsdóttir Oei und wohl auch die letzte zu den Arbeiten aus dieser Zusammenarbeit. Die Partner haben sich getrennt; man wolle nun von Berlin aus nur noch sehr eigene Dinge machen, so jedenfalls zwei der Gründer, Jórunn Ragnasdóttir und Arno Lederer. Band 2 ist eine konsequente Fortführung in Schwarzweiß, eine Fotografiehaltung des immer wieder auch fotografierenden Arno Lederer, aber auch die Betonung der Bedeutung von Zeichnungen in der Darstellung von Architektur.
Es gibt Texte, die, außer einer allgemeineren Einleitung von Amber Sayah, sämtlich aus dem Büro kommen, viele davon vom fotografierenden Architekten. Bemerkenswert ein zum Ende des Buches hin platzierter Versuch, über die Beschreibung von „Objekten“ – das sind hier beispielsweise Wasserspeier, Briefkästen oder Klappläden – die Durchgängigkeit im Erscheinungsbild der Architekturen nachvollziehbarer zu machen. Und wirklich scheinen aus dem Strom der Arbeiten ledig späte (aktuelle) private Wohnbauten herauszufallen, möglicherweise gehen die schon auf das Konto der Nachfolgegeneration!
Wer hier Neues entdecken möchte, findet Neues vielleicht im „Projekte 2021“ genannten Abschnitt. Hier sind Arbeiten allein über Pläne und kurze Texte vorgestellt, Projekte, die im Entstehen begriffen sind. Dass darunter auch eines ist, auf dessen Realisierung das Büro keinen Zugriff mehr hat, wird damit erklärt, dass die Schule in Hamburg eine besondere Aufgabenstellung präsentiere. Wir sind gespannt auf die folgenden Bücher aus Berlin und Stuttgart. Eines aus Berlin gibt es sogar schon! Dazu in der kommenden DBZ. Be. K.
Jovis, Berlin 2021, 264 S., 150 sw-Abb.48€, ISBN 978-3-86859-706-6