Neubau Landesarchiv in Duisburg in Frage gestellt
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Es sollte einmal das größte Archiv in Deutschland werden. 2012 wollte man das Haus eröffnen, in seinen Mauern etwa 148 Regalkilometern Archivgut des Landes NRW. „Landesarchiv“ heißen Institution und Bau, der zu einem architektonischen Ausrufezeichen am Innenhafen Duisburgs wachsen sollte, an welchem schon Lord Foster,
Herzog & de Meuron, Sir Grimshaw und andere Büros ihre Marken abgesetzt haben. Ende 2007 hatte NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) den Duisburgern die Kunde vom Neubau als quasi Weihnachtsgeschenk mitgebracht. Doch mit dem Ende der Regierung Rüttgers (CDU), Mitte vergangenen Jahres, steht das Mitbringsel des Staatssekretärs a. D. ohne rechten Fürspruch als Gespenst an der Kaimauer des Binnenhafens.
Doch die Baustelle ist ins Gerede gekommen. Nicht der Entwurf aus dem Büro Ortner & Ortner Baukunst, Berlin/Wien, die Konzentration der an sieben Orten in NRW untergebrachten Archive steht unter Beschuss. Mietkosten, die sich an den Umbaukosten zu orientieren haben, eine Vertragslaufzeit von 30 Jahren, hier sieht das Land unverhältnismäßig hohe Lasten auf sich zukommen. Allerdings muss man wohl die Personaleinsparungen gegenrechnen – was sicherlich auch so gewollt ist –, die sich durch die Zusammenlegung der verschiedenen Archivstandorte realisieren lassen.
Zur Preisverkündigung äußerte Jurymitglied und Programmdirektor der Kulturhauptstadt Ruhr 2010, Karl-Heinz Petzinka, er freue sich schon auf die Auseinandersetzungen. Dass sich diese heute allein auf die Kosten beziehen, konnte er damals noch nicht ahnen. Be. K.