Nicht nur für die Stadtgesellschaft
Ob aus einer „Flaniermeile“ eine „öffentliche Zone“ werden muss? Die vorliegende Publikation deutet es, bezogen auf eine Fallstudie für die Kölner Innenstadt, zumindest an. Ganz generell aber geht es in der bunten wie zugleich übersichtlich gemachten Publikation aus der Forschungsabteilung caspar.esearch des Kölner Architekturbüros caspar. darum, Antworten zu finden auf die Frage: Wie können, ja müssen wir die Zukunft unserer Innenstädte in den kommenden Jahren gestalten? Pandemie, vor allem aber neue digitale Geschäftsmodelle haben das klassische Modell des stationären Einzelhandels angegriffen und setzen es zunehmend unter Druck. Dass hier Weichenstellung verschlafen wurden, ist, wie in den meisten Industriezweigen auch, länger schon erkannt. Immerhin können wir davon ausgehen, dass die Probleme nun überdeutlich geworden sind, wir also gezielter an ihnen arbeiten können.
Es gibt anschaulich gestaltete Grafiken, es gibt Fallstudien, es gibt längere Interviews; aus diesen werden Thesen formuliert und Aktionen abgeleitet.
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihren weiten, viele Planungsbelange übergreifenden Betrachtungs- und Handlungsempfehlungshorizont. Ideen, Vorschläge und offene Fragen helfen, Ursachen der kritischen innerstädtischen Entwicklung und darauf reagierende Trends zu erkennen, zu interpretieren und für eigene Projekte und Argumentationen in Anwendung zu bringen. Was nicht wenig ist bei einem derart vielschichtigen Thema mit hoher Relevanz, auch für die Stadtgesellschaft insgesamt. Be. K.