Wiederaufbau woanders: Kölner Stadtarchiv
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Gut zwei Jahre ist es her, als am 3. März 2009 das Unfassbare geschah: Das Kölner Stadtarchiv – und mit ihm zwei Anwohner – verschwand in einem Bauloch, das sich im Zusammenhang mit U-Bahnbauten und Pfusch am Bau gebildet hatte. Ein Schock nicht nur für die ganze Stadt, fuhren mit dem Bau aus den Sechziger Jahren nicht nur auf die Kölner Region bezogene Archivalien aus tausend Jahren in die Erde hinab, auch viele einzigartige Zeugnisse der europäischen Kulturgeschichte schienen verloren.

Grund genug, das neue Stadtarchiv auf sicherem Boden zu planen. So wird der Siegerentwurf (waechter + waechter architekten, Darmstadt) des aktuell entschiedenen Realisierungswettbewerbs an der Ecke Luxemburger Straße und Eifelwall stehen. Hier, am westlichen Rand der Innenstadt und knapp jenseits der historischen Mauern, sieht bereits der Masterplan von Albert Speer aus dem Jahr 2008 einen „Wissenspark“ vor.

Mit dem neuen Stadtarchiv, jetzt ganz in der Nähe zur Universität, erhält die Stadt nichts, was Aufsehen erregen wollte, der Entwurf der Darmstädter ist aber trotz mancher Anleihen an aktuelle Bürobautenarchitekturen (auch in Köln) in seinem Konzept überzeugend: So wird das Herz des Ganzen, das Archiv-Magazin, in einem 7-geschossigen, beinahe fensterlosen Quader untergebracht, der bildhaft schützend eingefasst ist von einer 4-geschossigen Umbauung. Hier sind Büros, Lesesäle, Handbibliotheken etc. untergebracht. Der die Randbebauung überragende Archiv-Block steht wie hinter einem transluzent wirkenden Vorhang. Dieses Bild von Schutz und Trutz wie auch das Modell der kurzen Wege hat die Juroren überzeugt. Und die Darmstädter vor Nieto Sobejano Arquite, vor Thomas Müller und Ivan Reimann, vor Staab Architekten (alle drei Berlin) und vor den Kölnern Thomas Valentyn un dem Büro Gottfried Böhm über die Ziellinie gehen lassen. Be. K.

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