Organische PV-Integration
Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts PVme hat ein internationales Konsortium von zehn Unternehmen und Forschungszentren in den letzten zwei Jahren gemeinsam an Lösungen für eine nachhaltige Gebäudefassade gearbeitet. PVme steht für „organic PhotoVoltaic systems integrated in Manufactured building Elements“. Zum Abschluss des Projekts fand im Engie Fabricom-Gebäude in Belgien die Einweihung einer organischen BIPV-Fassade (Building Integrated Photovoltaics) statt. Ziel war es, Photovoltaik-Elemente in zwei Fassadenelemente zu integrieren, die ineinandergreifende Produktion zu entwickeln und schließlich die technische Machbarkeit mittels einer Anlage nachzuweisen. Rund 20 m² der Glasfassade wurden mit OPV-Glaslaminaten in der ursprünglichen Gebäudeoptik nachgerüstet und 30 PV-Stahlelemente in das Firmengebäude integriert und installiert. Die größten Herausforderungen waren die präzise Herstellung der OPV-Folie (von Heliatek/DE), ihre Integration in ein Glas-Glas-BIPV-Modul (von AGC Europe/BE) und die Herstellung einer dauerhaften Verbindung zwischen Folie und Stahlkassette. Dabei werden die OPV-Folien auf ein Metallsubstrat von Hoesch aufgebracht und anschließend zu Fassadenelementen geformt. Das PVme-Projekt wird von ECN, einem Solliance-Partner, koordiniert.
Vier wissenschaftliche Institute (Holst Centre/NL, imec/BE, Laborelec/BE und ECN/NL) unterstützten die Entwicklung, das Systemdesign und die Korrelation von beschleunigten Alterungs- und Außendaten. Daten zur Umgebungstemperatur, Modultemperatur der Stahl-Fassadenelemente und zum Gesamtertrag der Anlage werden kontinuierlich überwacht. Bisher hat die Anlage bereits 260 kWh erzeugt. Hoesch/DE plant eine Weiterentwicklung und europaweite Vermarktung von solaraktiven Stahl-Fassadenelementen. Die Ergebnisse der aktuellen Produktvariante Solarfolie auf Stahlkassettenelementen sollen langfris-tig auch auf die Sandwichpanelvariante übertragen werden.