Ortstypisch, nur eleganter
Kollegi-Gärtnerei, Sarnen/CH,
2008-2010
2008-2010
Die Stiftung Rütimattli widmet sich dem Wohl von Menschen mit geistiger Behinderung oder mit psychischer Beeinträchtigung. Hierfür existieren neben Bildungs- und Wohnmöglichkeiten auch besondere Arbeitsstätten. In letztere Gruppe fällt die Kollegi-Gärtnerei, auf deren Gelände sich unter anderem die Kollegi-Turnhalle (umgenutzt als Ökonomiegebäude) befand, die im Hochwasser 2005 stark beschädigt wurde. Wegen der sich ändernden Bedürfnisse des Betriebs, wurde die Kollegi-Turnhalle nun durch zwei Neubauten (Hauptgebäude & Nebengebäude) ersetzt (Patrik Seiler Architekten, Sarnen/CH).
Der architektonische Ausdruck der beiden Neubauten, bestimmt durch die städtebauliche Situation (Siedlungsrand, Hochwassergebiet), erinnert zum einen an ortstypische Wirtschaftsgebäude aus Holz und zum anderen an traditionelle Pavillonbauten. Beide eingeschossigen Volumen sind je mit einem großen, schützenden Walmdach überdeckt. Der größere Teil der Räume des Hauptgebäudes (Saal, Büro, Küche, Garderoben, Toiletten etc.) musste, bezogen auf die Hochwasserschutzverordnung, vom Eingangsniveau angehoben werden, was dem Volumen eine zusätzliche Leichtigkeit verleiht. Diese wird durch die Verwendung eines feingliedrigen „hölzernen Vorhangs“ noch verstärkt.
Die öffentlichen Räume (Verkauf, Saal, Arbeitsraum, etc.) befinden sich, gruppiert um den dienenden Kern, in der äußeren Schicht, entlang der Fassade mit Blick auf den Garten. Durch eine zusätzliche mobile Trennwand im Saal und die Möglichkeit verschiedener Wege außerhalb, aber auch innerhalb des Gebäudes, können verschiedene Nutzungsdispositionen angeboten werden.