Palettenhaus, Wien/AT
Im Rahmen des Wettbewerbs gau:di 2007 waren europäische Architekturstudenten aufgefordert, ein „minimum house for leisure at the XXI. century“ zu entwickeln: Ein Gebäude, das an unterschiedlichen Standorten kostengünstig, temporär errichtet werden und auch in abgelegenen Gebieten autark betrieben werden kann.
Unter der Leitung von Prof. Karin Stieldorf bauten die beiden Gewinner Andreas Claus Schnetzer und Gregor Pils von der TU Wien aus
800 Paletten ein 60 m² großes quaderförmiges Gebäude. Basis ihrer Idee war es, gebrauchte Materialien zu verwenden. Fassaden-, Decken- und Wandelemente bestehen aus ausgedienten Paletten. Selbst für den Sonnenschutz wurden sie eingesetzt. Regenwasser wird über das Dach abgeleitet, in einem Wasserspeicher gesammelt und als Brauchwasser für die Toilette wiederverwendet. Tragkonstruktion, Wärmedämmung und sämtliche Installationen liegen zwischen den Paletten. Mehrfach preisgekrönt als Beispiel für die Umsetzung von Nachhaltigkeit wurde es bei der Biennale in Venedig 2008 und im Museumsquartier in Wien ausgestellt. Im Jahr 2017 wurde das Palettenhaus als begehbares Kunstobjekt in der Blauen Lagune in Wien wiedererrichtet. Die beiden Architekten verstehen dieses unverkäufliche Exemplar ihres Gebäudes als Statement für ressourcenschonendes Wohnen.