Schwingende Klinkerfassade
Institutsgebäude der TU München, München
Das im Jahr 1959 von Franz Hart erbaute Haus 505 auf dem Campus der Münchener TU war ein beeindruckender Sichtbetonbau. Aufgrund des nicht mehr zeitgemäßen Energie- und Brandschutzes wurde das Münchener Büro Hild und K mit dem Rückbau und der Sanierung der Fassade beauftragt. Zu seiner Zeit wurde das Gebäude als geschossweise „übereinandergestapelte“ Stahlbetonrahmenkonstruktion errichtet. Daraus folgen entsprechend unterschiedliche vertikale Baulinien zwischen der ebenerdigen Halle und den darüberliegenden Geschossen. Die Architekten integrierten diese Eigenart in ihren Entwurf. Die neue vorgemauerte Klinkerschale gliedert sich in Brüstungen und Pfeiler. Dabei nehmen die Pfeiler die Fluchten der vorhandenen Stützen auf. Konstruktionsbedingt treten die Pfeiler hervor und schwingen in den oberen Geschossen in die Ebene der Brüstung zurück. Die maximale Auslenkung wird in der Höhe leicht variiert. So entsteht in Bodennähe ein starkes Relief, das sich nach oben hin glättet. Fassadenbündig integrieren sich die Fenster in das Wechselspiel von Vorsprung und Fläche, Pfeiler und Brüstung. Größen und Achsen wurden unverändert vom Vorgängerbau übernommen. Auch im Innenraum wird die Stahlbetonkonstruktion sichtbar. Die Architekten haben sie als prägendes Element herausgearbeitet und sichtbar werden lassen. Für die Fassadensanierung wurde ein spezieller titangrauer Klinker in dem Sonderformat 140x115x40 mm produziert. Auch die mattglänzende Glasur ist eigens dafür entwickelt worden. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu einer keramischen Salzbeschichtung wird das auf die Fassade geworfene Licht gebrochen.
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