So oder so

Ob es nun stimmt oder nicht, dass gerade und ganz aktuell „die gesellschaftliche Verantwortung von Architektur … gegenwärtig wieder verstärkt in den Blick von Öffentlichkeit und Politik [tritt]“, wie es der Verlag behauptet, sei dahin gestellt. Eine Publikation zu diesem Thema jedoch ist mehr als überfällig. Beschrieben werden einzelne, konkrete Projekte zur Verbesserung der Lebensumstände, aber auch der Lebensaussichten. Beschrieben werden globale und lokale Voraus­setzungen für die Miseren wie auch deren Behebung. Allen Projekten gemeinsam ist die direkte Einbeziehung der Nutzer in den
Entwurfs- und Bauprozess, die klaren ökonomischen Modelle, die hierzu entwickelt wurden und der Aspekt einer möglichst großen nachhaltigen Wirkung am Ort und darüber hinaus. Und das Eine wird am Ende der Lektüre klar: Grundlegende Probleme des Miteinanders, aber auch die Möglichkeiten, sind überall die gleichen, sei man auf Bali oder in Kreuzberg. Womit die vorliegende Sammlung weniger das Thema Entwicklungshilfe umreißt als vielmehr das Potential beschreibt, das Architektur in sich birgt, gesellschaftliche Entwicklungen zu beeinflussen; so oder so.

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