Thema Modulbau
Entscheidend ist die Qualität
Heftthema Modulares Bauen: Gibt es eigentlich die signifikanten gestalterischen, konstruktiven und monetären Unterschiede gegenüber dem konventionellen Bauen? Und führt das
in der Konsequenz auch zur Reduktion der Baustellenzeiten?
Um zu hinterleuchten, wie man heute mit Modulen den architektonischen, technischen wie wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden kann, hat die Redaktion das Gespräch mit Prof. Dipl.-Ing. Architekt + Stadtplaner BDA Marian Dutczak gesucht. Das Büro Bergstermann + Dutczak Architekten Ingenieure GmbH, Dortmund, hat seit gut 15 Jahren Erfahrung mit der Modulbauweise. „Ich bin kein Fürsprecher für den Modulbau, das macht nur etwa 20 % unserer Arbeit aus, denn wir bauen eigentlich konventionell. Aber Labor- und Krankenhausbauten werden zunehmend in Modulbauweise erstellt“, so Prof. Marian Dutczak.
„Bevor unser Büro vor über 15 Jahren die ersten Modulbauten realisierte, mussten wir harte Überzeugungsarbeit leisten, da unsere Auftraggeber dieser Bauweise sehr skeptisch gegenüber standen. Modulbauten der ersten Generation, besser bekannt als Containerbauten, waren fast ausschließlich für temporäre Nutzungen konzipiert und architektonische Qualitäten waren nicht ansatzweise erkennbar. Wir hatten aber für unser Büro die Idee, die Containerbauweise aufzuwerten und an das konventionelle Bauen anzupassen."
Erst durch die Realisierung qualitativ hochwertiger Modulbauten wurden die meisten Vorurteile abgebaut. Inzwischen steigt die Nachfrage nach Modulbauten kontinuierlich. Die heute auf dem Markt angebotenen Systeme sind baukonstruktiv ausgereift, energietechnisch optimiert und architektonisch gleichgestellt mit den konventionell errichteten Bauten.
Ob nun klassisch oder modular, die Entwurfsmethoden sind für uns Architekten gleich. Die Vorteile bei der Modulbauweise liegen in der reinen Erstellungszeit und der Kostensicherheit. Die Module können einen Vorfertigungsgrad von über 90 % erreichen und werden je nach Projektgröße an einem oder mehreren Tagen vor Ort aufgestellt. Die Endarbeiten an Außenwänden, Dächern und inneren Verbindungen sind in der Regel in 8 bis 12 Wochen beendet. Man muss sich schon auf die gegeben Parameter einlassen und mit den 6 m Breite, 4 m Höhe und 20 m Länge kreativ umgehen wollen. Derzeit ist unser Büro zu gut 60 % im Krankenhausbau tätig, zu 40 % mit anderen Bauaufgaben beschäftigt und soll nicht weiter wachsen. Wir haben mit rund 18 Mitarbeitern eine Größe, mit der wir die von uns geforderte und selbst auferlegte Qualität in allen Leistungen sicherstellen können. Wenn wir von einer Idee überzeugt sind, sei es in konventioneller Bauart oder in Modulbauweise, dann quälen wir unseren Kunden auch mit unserer Überzeugung. In 80 % aller Fälle klappt das“.
Im Standpunkt auf Seite 18 können Sie das Statement von Prof. Dutczak zum Modulbau
lesen und auf Seite 50 seinen Beitrag: Bauen – aber wie? Konventionelle Bauart versus Modulbauweise. BF