Thema Wohnen
Bezahlbar muss es sein!
         

Das Thema Wohnen ist das derzeit wohl wichtigste, was wir im Hinblick auf die Zukunft unserer Städte diskutieren – und müssen! Die neueste Studie „Strategien für bezahlbares Wohnen in der Stadt“, die von der Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ in Auftrag gegeben wurde, zeigt deutlich den nötigen Handlungsbedarf. „Mangelware Wohnraum auch für Durchschnittsverdiener“, heißt es dort: Die Wohnungsbaukrise in den Ballungszentren und Wachstumsregionen kann nur bewältigt werden, wenn auch der Wohnungsneubau für mittlere Einkommen wirkungsvoll und gezielt gefördert wird. Aufgrund des anhaltenden Trends zu kleineren Haushalten mangelt es in vielen Städten an bezahlbaren Wohnungen für einkommensschwache Haushalte – etwa Studenten, alleinlebende Niedrigverdiener oder Bezieher von niedrigen Renten oder von Arbeitslosengeld II. Die am Markt angebotenen Wohnungen übersteigen aufgrund großer Wohnflächen und hoher Preise zunehmend die Zahlungsfähigkeit dieser Haushalte. Im Neubau entstehen jedoch derzeit überwiegend große Wohnungen mit durchschnittlich mehr als 100 m². Nicht nur das: Der Wohnungsbau wird derzeit von Projekten bestimmt, die mehr dem „Luxussegment“ zuzuordnen sind. Quadratmeterpreise ab 4 000 € garantieren eben eine höhere Rendite. Und genau das ist unser Anliegen mit unserem Themenheft „Wohnen“, nämlich den guten und bezahlbaren Wohnungsbau aufzuzeigen. Dafür haben wir einen kämpferischen Mitstreiter als Heftpaten gefunden: Dipl.-Ing. Architekt Stefan Forster. „Lasst uns über Qualität streiten!“ ist denn auch sein Aufruf zum Thema Wohnungsbau. Qualitätsvoller Wohnungsbau „verlangt den Blick für die Bedürfnisse der Bewohner – und die der Bauherren. Und er verlangt den Blick für sich anbahnende wohnungspolitische Probleme“, so Stefan Forster in seinem Standpunkt auf Seite 20. Unsere ausgewählten Projekte, zu sehen ab Seite 22, zeigen alle, dass mit wenigen Mitteln gute Architektur entstehen kann, die bezahlbar ist und vor allem für die Bedürfnisse der Bewohner gemacht worden ist.

Le Corbusiers Wohnmaschine: Die Märzausgabe widmete sich auch dem Geburtstag der Deutschen BauZeitschrift „60 Jahre DBZ“. Mit viel Lob für die Inhalte zum „Bauen für Kinder“ bedacht, aber auch für die historischen Anzeigen und für den Vergleich von Gebäuden aus den 1950er-Jahren mit dem heutigen Zustand. Schön war zu sehen, dass bei den Projekten die Kraft der Architektur erhalten wurde. Beim Lesen ist unserem Abonnenten Alexander Kubatzky, Nürnberg, ein Lapsus unsererseits bei Le Corbusiers Wohnmaschine auf Seite 112 aufgefallen. Natürlich ist die Corbusier’sche Modulor-Raumhöhe 2,26 m lichte Höhe und nicht 2,66 m, wie in dem Berliner Projekt realisiert. Le Corbusier wollte auch in Berlin lediglich 2,26 m lichte Höhe – was aber mit den Vorschriften des Sozialen Wohnungsbaus in Berlin 1957 nicht vereinbar war. Das Berliner Bauamt setzte die 2,66 m durch und verärgerte Le Corbusier, der sich in der Folge auch wegen weiterer Unstimmigkeiten weitgehend aus dem Projekt zurückzog.

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