Zwischenstand und Resumee

Am Anfang der bildersatten Schau steht ein hervorragender Text. Der Autor, Kurator für Gegenwartskunst / Leiter der Grafischen Sammlung des Kunstmuseum Bonn, geht darin unter anderem der Frage nach, ob es überhaupt eine Düsseldorfer Fotoschule gegeben habe und welcher innere Zusammenhang zwischen Lehrer (das Ehepaar Becher) und Schüler (u. a. Gursky, Struth, Höfer, Berges, Esser, Hütte) zu sehen ist. Diese und weitere Fragen sind mit Blick auf das Œuvre der Beteiligten aufschlussreich in ihrer subjektiven Behandlung. Der Essay liest sich leicht und ist, trotz mancher persönlicher Verbundenheit des Autoren mit den Porträtierten, freundlich distanziert genug, dass man am Ende angekommen mehr zu verstehen glaubt. Indes: „Mein Text“, so Gronert, „endet hier, die Geschichte geht weiter.“

Und es folgen in bester Reproduktionstechnik gedruckte Fotos. Deren meiste versuchen den gebauten Raum – innen wie außen – zu untersuchen und zu fassen, und deren Großartigkeit verdanken sie der besonderen Fotografierhaltung der Bechers – die Schönheit im Alltäglichen zu finden und sie mit allen möglichen technischen oder konzeptionellen Programmen zu subjektivieren. Mit dem vorliegenden Band über die zur Zeit international wohl bekanntesten deutschen Fotografen hat der Schirmer Verlag gleichzeitig des Resumee seiner eigenen Publikationsgeschichte zur deutschen Fotografie vorgelegt. Mit Biografien, Bibliografien, Ausstellungen.

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