„Eclipse“. Wie bitte?
Brutalist und Modernist: „Sternhaus“ und ...
Foto: Benedikt Kraft
Am Kennedydamm in Düsseldorf wird wieder gebaut. Hochhinaus das meiste, einige ältere Bauten stehen verlassen und warten offenbar auf ihre Zukunft: Abriss, Umbau, Sanierung!? Entwickler kamen und gingen, manche setzten auch etwas um. So das „Sky Office“ (Ingenhoven Architects, Düsseldorf, 2009) oder das L‘Oreal Headquarter (HPP Architekten, Düsseldorf, 2018). Gebaut wird zurzeit das „One Plaza“ (HPP, Fertigstellung ca. 2025), bezogen wurde Ende letzten Jahres das „Eclipse“ (HPP mit UNstudio), das mit dem „Horizont“ (L’Oreal) das nördliche Eingangstor der Einfall-/Ausfahrtbundesstraße B 1 bildet.
... „Eclipse“ am Kennedy-
damm Düsseldorf,
beide HPP
Foto: Benedikt Kraft
Dass HPP mit ihrem „Sternhaus“ am südlichen Anfang/Ende der auch mal in die Höhe gehenden Bundesstraße einen frühen Fußabdruck am Kennedydamm hinterließen (eröffnet 1972), spricht für die Stärke des Büros und erlaubt zudem die architekturhistorische Betrachtung von Entwicklungszyklen. Der Brutalist und Mixed-Use mit Ausstellungsraum, Praxen, Büros und Wohnungen mag im Vergleich zum Flatiron-Building-Zitat weniger dynamisch erscheinen. Es verfügt nicht über Ladestationen in einer 2-geschossigen Tiefgarage und die Fahrräder lehnen am Zaun. Es hat aber schon bewiesen, dass wenn Häuser – auch Brutalisten! – angenommen, vielleicht gar geliebt werden, sie ihren Dienst zur Reduktion von CO₂-Emissionen lange schon und erfolgreich erfüllen. Ob das „Eclipse“ – die Namensgebung kommt hoffentlich nicht von Büroseite! – in Zukunft den Schatten werfen kann, also Wirkung zeitigt, die gewinnbringend für unser aller Zukunft ist, muss sich zeigen. DGNB-Superlabels jedenfalls reichen da nicht aus, die extrem gelungene Gebäudeplastik auch nicht. Be. K.