Impulse zur Wohnungsfrage

Zweifelsohne trifft das Buch „WohnWissen: 100 Begriffe des Wohnens“ einen akuten Schmerzpunkt der nicht enden wollenden Debatte um bezahlbaren Wohnraum in unseren Städten. Von „Alltag“ bis „Zwischenwohnen“ erläutern uns in kurzen, prägnanten Texten 120 Expertinnen und Experten Schlüsselbegriffe zum Thema Wohnen. Dabei werden nicht allein Fachtermini aus den Planungsberufen aufgerufen, sondern auch Begriffe, die eher der Soziologie oder Rechtswissenschaft zugeordnet werden wie z. B. „Einsamkeit“, „Gewalt“, „Solidarität“ oder „Sorgetragen“.

Ob „Einfamilienhaus“, „Leerstand“, „Innenentwicklungsdilemma“, „Neue Wohngemeinnützigkeit“ oder „Wachstumsschmerzen“ (von sich stetig erweiternden Städten): Das interdisziplinäre Glossar will Fachdiskurse, politische Debatten und unterschiedliche Wohnbedürfnisse adressieren. So bietet WohnWissen ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Wohnen als Grundbedürfnis. Zu den Begriffen „Gold,“ „Krise“, „Luxus“ und „Spiegel“ leisten sich die Herausgeberinnen den Luxus einer leeren Seite. Warum eigentlich? Hätten diese Themen nicht viel hergegeben?

Eher als Anhang kommen die künstlerischen und fotografischen Auseinandersetzungen mit der Wohnungsfrage am Ende des Buches daher. Sie hätten vielleicht ein anderes Format benötigt, um wirken zu können. Antiquiert muten die Querverweise in jedem Artikel an, bei denen man sich fragt, ob eine Webadresse mit Verlinkungen nicht besser gewesen wäre. Aber vielleicht macht genau das und die damit verbundene Knappheit den Reiz aus und wir haben ein Glossar, das zum häufigen Nachschlagen und Nachdenken anregt. HT

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