Initiativengetümmel?

Ja, die Zeit drängt. Und ja: Wir alle haben viel zu gemütlich gelebt die letzten Jahre, Jahrzehnte. Das könnte demnächst vorbei sein, aber vielleicht bleibt noch etwas davon und wir könnten neu starten, dieses Mal bewusster.

Zeichen für die Dringlichkeit sind eilige Koali­tionssondierungen und die Häufung von Initiativen, die von Lehrendenseite aus kommen. So gibt es einen Offenen Brief des Instituts für Architektur der TU Berlin gemeinsam mit dem Hochschulnetzwerk „Gemeinsam für die Bauwende“ zur Bundestagswahl, in dem Wissenschaftlerinnen von 32 Hochschulen und Universitäten zehn konkrete Forderungen für eine soziale und ökologische Bauwende formulieren und an die Politik appellieren, „die Weichen für eine nachhaltige Transformation des Gebäudesektors zu stellen.“

Etwa zeitgleich wurde die Initiative „Praxispfad CO₂-Reduktion im Gebäudesektor“ bekannt gemacht, in der ebenfalls Hochschullehrende, aktive und bereits emeritierte, der Politik und Gesellschaft mittels eines Manifests dringende Handlungsempfehlungen geben, insbesondere dazu, wie wir „einen realistischen Weg in die Klimaneutralität für den Gebäudesektor“ verhandeln können, „der finanzierbar ist“.

Aufstand der Hochschulen, Universitäten? Eher nicht. Manifeste, Aufrufe und Mahnungen gibt es seit Jahren, wahrscheinlich müssen wir alle erst-einmal nach Venedig reisen, um uns hier im „Stresstest“ einen Vorgeschmack davon abzuholen, was auf uns zurollt. Klug sanieren? Aber ja: Whatever it takes! Be. K.

www.tu.berlin/news,www.initiativepraxispfad.de

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01-02/2024

Bauwende oder lieber Baumodernisierung? Ein Kongress in Bonn

Weil die kleine Stadt Bonn vor langer Zeit einmal – welchem glücklichen Umstand war das noch gleich zu verdanken? – und für Jahrzehnte Bundeshauptstadt war, sind dort bis heute noch (noch!) ein...

mehr
Ausgabe 01-02/2025

Wohnraum effektiver managen

Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, wie wir künftig mit dem Bauen umgehen sollen. Einerseits gibt es die Idee, gar nichts mehr neu zu bauen, sondern ausschließlich den Bestand zu...

mehr
Ausgabe 03/2025

Ein Dreisatz zur CO₂-Reduktion

Beton ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil des modernen Bauwesens. Jahr für Jahr werden weltweit rund 8 Mrd. Tonnen Beton produziert und verbaut, sei es in Hochhäusern, Brücken oder...

mehr