Kunst am Bahnsteig
Der Kunstraum Halt 21/7 mit der Ausstellung "Kleine Stärkung" des Kunstkollektivs Studio Alibi
Foto: Halt 21/7
Ein Kollektiv aus Berlin hat eine gläserne Vitrine auf dem Bahnsteig des Berliner U-Bahnhofs Alt-Mariendorf in einen kleinen Kunstraum verwandelt. „Halt 21/7“ ist ein winziger, aber umso außergewöhnlicherer Projektraum, in dem das Team Ausstellungen an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Gestaltung kuratiert.
Hauck & Plümpe (Alice Hauck, Amelie Plümpe) mit der Ausstellung „Schichtwechsel 2“ im Halt 21/7
Foto: Halt 21/7
Die Vitrine dient als Bühne für unterschiedliche Gestaltungsansätze. Ihr Name kommt daher, dass hier die U-Bahn-Linie 6 an sieben Tagen je 21 Stunden fährt. Erstaunlich ist, wie gut Kunst auf kleinstem Raum gezeigt werden kann und wie viel Strahlkraft das Projekt für den U-Bahnhof hat.
Besonders beeindruckend war die Ausstellung zum Start von Halt 21/7 im März 2024 mit 21 Positionen, die sorgfältig auf kleinster Fläche kuratiert waren. Viel Arbeit für das Team, die das Projekt zu viert und nebenbei machen: Max Bilger ist ausgebildeter Möbeltischler und Masterstudent der Architektur an der Universität der Künste in Berlin (UdK). Anna Koppmann arbeitet im Bereich der Ausstellungsgestaltung und des Produktdesigns, sie studierte Modedesign in München und Produkt Design an der UdK in Berlin.
Hauck & Plümpe (Alice Hauck, Amelie Plümpe) mit der Ausstellung "Schichtwechsel 2" im Halt 21/7
Foto: Halt 21/7
Tiziana Krüger ist Künstlerin und hat ihre Schwerpunkte in den Bereichen Fotografie, Installation und Skulptur. Helene Peters ist Masterabsolventin der UdK Berlin im Fach Architektur und ist zurzeit als Gastdozentin im Fachbereich Experimentelles Gestalten und Grundlagen des Entwerfens mit Enrique Sobejano tätig. Gemeinsam kuratieren und realisieren sie die Ausstellungen.
Das Programm ist vielfältig. Denn auch die präsentierten Gäste kommen aus verschiedenen Bereichen wie Bildhauerei, Fotografie, Produktdesign, Architektur oder Installationskunst. Jede Bespielung steht vor der Herausforderung, auf den spezifischen Raum der Vitrine und seiner Umgebung einzugehen. Dabei steht der Bezug zum Ort und die ununterbrochene Einsehbarkeit im öffentlichen Raum im Vordergrund. Pro Jahr sind 12 Ausstellungen geplant, Eröffnungen werden auf dem Instagram-Kanal des Kunstraums angekündigt. Wer bisher selten nach Alt-Mariendorf gefahren ist, sollte dies nun öfter tun und kann bei jedem Besuch neue Kunst entdecken. NaS
Der Kunstraum Halt 21/7 mit der Ausstellung „Kleine Stärkung“ des Kunstkollektivs Studio Alibi
Foto: Halt 21/7