Modulares Büro- und Laborgebäude für den Heidelberg Innovation Park
Der Heidelberg Innovation Park bekommt mit dem mehrgeschossigen Büro- und Laborgebäude „Inkubator“ Zuwachs: Der Neubau wird für die Nutzer des Technologieparks Heidelberg und des BioLabs, dem Betreiber eines Netzwerks von Co-Working-Laboratorien und -Büros, mit dem Forschungsschwerpunkt „Life Science“ in Modulbauweise errichtet. Die Cadolto Modulbau GmbH, ein Unternehmen der Zech Group, erhielt von der Gustav Zech Stiftung Management GmbH (GZS) den Auftrag, das Projekt zu realisieren. Nachdem im August 2021 die konzeptionelle Planung begann, wurden im Juni 2022 bereits die ersten Module des Neubaus gestellt.
Visualisierung
Außenansicht Büro- und Laborgebäude „Inkubator“
Bild: Gustav Zech Stiftung Management GmbH
Mit dem Heidelberg Innovation Park (HIP) entsteht auf dem ehemaligen Gelände der US-Army ein Hotspot für Innovation aus den Bereichen IT, KI, Digitales und Life Science. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der unterschiedlichen Forschungsbereichen die Möglichkeit gibt, an Lösungen der Zukunft zu arbeiten. Die Flexibilität in den Nutzungsmodellen der Gebäude ist dabei eine wichtige Grundvoraussetzung, die intensive Zusammenarbeit auf dem Gelände zu fördern.
Das attraktive Büro- und Laborgebäude „Inkubator“ erstreckt sich über fünf Geschosse und umfasst eine Bruttogrundfläche von ca. 7 300 m². Darüber hinaus wurde eine Tiefgarage in konventioneller Bauweise von der Zech Bau SE errichtet. Im neuen Gebäude werden zukünftig 100 Labor- und Büroarbeitsplätze nach den neuesten technologischen Standards sowie ein Technikgeschoss untergebracht sein. Darüber hinaus werden im Gebäude großzügige Besprechungs- und Versammlungsräume zur Verfügung stehen.
Planung und Bauausführung des Neubaus sind in zwei Bauabschnitte gegliedert. Der erste Bauabschnitt besteht aus 81 Modulen mit einer Gesamtfläche von über 3 300 m². Der zweite Bauabschnitt besteht aus 98 Modulen mit insgesamt ca. 4 000 m² und wird zu einem späteren Zeitpunkt errichtet.
Das Büro- und Laborgebäude ist eines von vier Neubauten des Entwicklungsprojekts der GZS im Heidelberg Innovation Park und wurde bereits während der Planung für ein flexibles Nutzungskonzept ausgelegt. Dies ermöglicht auch zu späteren Zeitpunkten eine leichte Umbaubarkeit der Räumlichkeiten und die Anpassung an unterschiedliche Nutzungsarten. Somit können die Anforderungen an die Unterschiedlichkeit der Nutzungsmodelle innerhalb des Modulgebäudes erfüllt werden.
Stellung der Module für den ersten Bauabschnitt des Laborgebäudes am Heidelberg Innovation Park (HIP)
Foto: Cadolto Modulbau
Modulare Stützenkonstruktion für Flexibilität im Laborbau
Die Herausforderung im Laborbau heute: Lebenszyklen von Labornutzungen werden stetig kürzer, die Anforderungen an die Gebäudeflexibilität steigen. Zudem müssen sich die Räumlichkeiten sowohl den einfachen als auch komplexen Gegebenheiten anpassen. Laborkonzepte müssen nicht nur funktional sein, sondern gleichzeitig ein Höchstmaß an Sicherheit aufweisen und eine angenehme Arbeitsatmosphäre bieten.
Die Cadolto Modulbauweise eröffnet für diese Herausforderungen vielfältige und zukunftssichere Lösungen: Die Konstruktion der Labormodule basiert auf einer Stützenkonstruktion, was ein leichteres Versetzen und Herausnehmen von Wänden und somit unter anderem eine hohe Flexibilität in der Raumaufteilung ermöglicht.
Die Vorteile der freitragenden Stützenkonstruktion kommen auch bei dem Projekt in Heidelberg zum Tragen. Zwischen den einzelnen Stützen können die Räume für die jeweiligen Nutzungsbereiche und einer Fläche von bis zu 400 m² frei gestaltet werden. Auch die technische Versorgung erfolgt über eine zentrale Technikfläche anstatt über unflexible Lüftungsschächte, welche Einschränkungen in der Raumgestaltung und in der Anpassung an unterschiedliche Nutzungseinheiten mit sich brächte. Hinsichtlich des Brandschutzes stellt die großräumige modulare Raumplanung bereits die Fluchtwege und ermöglicht somit den Wegfall von notwendigen Fluren als Rettungsweg. Dies führt zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der Flächennutzung.
Freitragende Stützen-
konstruktion des modularen Büro- und Laborgebäudes
Foto: Cadolto Modulbau
Erfolgsfaktor kurze Bauzeit
Ausschlaggebend für die Projektentwicklung, das Gebäude in Modulbauweise zu realisieren, war vor allem die kurze Bauzeit, welche die Modulbauweise mit sich bringt. Während beispielsweise das Untergeschoss für die Tiefgarage in konventioneller Bauweise errichtet wurde, wurden alle Module bereits zeitlich parallel in den Werkshallen produziert. Somit können einzelne Bauphasen, die im konventionellen Bau nacheinander ablaufen, zeitgleich stattfinden. Dadurch wird wertvolle Zeit im Bauprozess gespart.
Darüber hinaus erfüllt die Modulbauweise in diesem Projekt, ebenso wie die konventionelle Bauweise, alle Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Labore und bietet den Vorteil, dass einzelne Bereiche oder Gebäude rück- und umgebaut sowie an einen anderen Standort umgezogen werden können.