Nachhaltiger Beton
mit Aushubmaterial

Die Technische Hochschule Köln forscht zur Anwendung von Aushubmaterial von Tunnelarbeiten als Betonzusatzstoff, um den Herstellungsprozess von Betonen umweltfreundlicher zu gestalten. Das Forschungsteam für das Projekt „TOFFEE - Aufbereitung und Aktivierung von Tonböden für ressourceneffiziente Geopolymer-Baustoffe“ wird von Prof. Dr. Christoph Budach und Prof. Dr. Björn Siebert geleitet.

Dafür wurden drei Tonarten geotechnisch charakterisiert und im Anschluss auf ihre Festigkeit getestet. Der Pariser Mergel, der Frankfurter Ton und der London Clay – nach den jeweiligen Städten genannt, in denen sie vorkommen – sollen dabei ein möglicher Ersatz für den marktüblichen Portland­zementklinker sein. Dieser ist für die Aushärtung von Beton verantwortlich und mit hohen Energieverbrauch und CO2-Emissionen verbunden.

Nach einer notwendigen Vorverarbeitung des Materials wurden unterschiedliche Zement-Ton-Mischungen hergestellt. „Die Spannweite reichte hier von 100 Prozent Zement und null Prozent Ton bis zu einem Anteil von 60 Prozent Zement und 40 Prozent Ton“, erklärt Prof. Dr. Christoph Budach. Dabei wurde festgestellt, dass die Tone leichter verarbeitbar sind als die herkömmlichen Zementvarianten. Die Mischungen wurden zu Probewürfeln geformt und mit einer Hydraulikpresse auf ihre Festigkeit geprüft. „Unsere Analyse verdeutlicht, dass calcinierte Tone mit der richtigen Behandlung genug Festigkeit entwickeln, um als Zementersatzstoffe in der Betonherstellung für Baumaßnahmen eingesetzt zu werden und somit eine CO2-arme Alternative darstellen können“, sagt Prof. Dr. Björn Siebert.

Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Zu den weiteren beteiligten Institutionen zählen die TH Köln, zahlreiche Partner aus der Praxis, der Wirtschaft sowie Vereine und Verbände. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und die Autobahn GmbH des Bundes waren als assoziierte Partner beteiligt. AGh

www.th-koeln.de/hochschule
x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2009

Hochschule forscht Das „iHomeLab“ der Hochschule Luzern – Technik & Architektur nimmt Arbeit auf

Ende letzten Jahres war es soweit, am 28. November öffneten sich die Türen des iHomeLab der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. In diesem Labor für „Intelligentes Wohnen“ soll erforscht...

mehr

Pablo Molestina

Neues Dekanat am Fachbereich Architektur der FH Düsseldorf

Zu Beginn des Sommersemesters 2011 wurde an der Peter Behrens School of Architecture, dem Fachbereich Architektur der Fachhochschule Düsseldorf durch die Mitglieder des Fachbereichsrates ein neues...

mehr
Ausgabe 02/2010 Standpunkt Ingenieur

Beton, der Beinahealles­könner Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Walther zum Thema „Beton“

Die Baumeister vergangener Zeiten waren noch Generalisten. Sie entwarfen die Bauwerke, erstellten ihre Statik und beaufsichtigten den Bauablauf. Ihre soziale Herkunft veränderte sich im Lauf der...

mehr
Ausgabe 06/2014

Masterstudiengänge für Architektur stellten sich vor www.hochschule-bochum.de/fba

Am 5. Mai 2014 informierte die Hochschule Bochum im Masterstudio A4-08 über drei Masterstudiengänge für Architekten. Alle drei Studiengänge sind akkreditiert und befähigen zur Promotion und zu...

mehr
Ausgabe 10/2019

Ausgezeichnet für nachhaltiges Bauen

Prof. Dr. Natalie Eßig, Professorin für Baukonstruktion und Bauklimatik an der Hochschule München, erhält den Nachhaltigkeitspreis von B.A.U.M., dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für...

mehr