Ufo-Leuchten über
Bielefelder Jahnplatz
Man kann vom German Design Award halten was man will, ein Gutes hat er auf jeden Fall: Er macht aufmerksam auf eine Planung, ein Produkt, eine Architektur … So erging es dem Autoren dieses Textes, der häufiger durch die ostwestfälische Stadt Bielefeld läuft und dabei gar nicht bemerkt hatte, dass der zentrale Verkehrsknotenpunkt Jahnplatz eine Beleuchtung erhalten hat, die bereits Mitte 2024 den renommierten Deutschen Lichtdesign-Preis erhielt.
Geplant vom Lichtdesign-Studio ENVUE HOMBURG LICHT, Berlin/Bielefeld, zusammen mit dem in Italien ansässigen Hersteller ewo GmbH, hängen nun 25 verschieden große, sogenannte „Nachtsonnen“ – die aber bereits in der Dämmerung aktiv geschaltet sind – über dem Platz, der in den vergangenen Jahren zahlreiche und,
wie man sagen kann, erfolgreiche Verkehrsgestaltungen hinter sich gebracht hat. Die äußere Hülle der Sonnen besteht aus mehrlagigem Fiberglas, das, aufwändig lackiert, bereits mit dem Tageslicht spielt und immer wieder unterschiedliche Lichtakzente setzt.
Im Kern aus Metall sind Spotlinsen mit unterschiedlich symmetrischen und asymmetrischen Lichtausgängen integriert, die einerseits für eine normgerechte Platzbeleuchtung sorgen, andererseits aber so angesteuert werden können, dass sie einen farblich prägnanten Lichthimmel über der Verkehrsfläche herstellen.
Dass die Lichtplaner bereits für die Inszenierung der Bushaltestellendächer (von Wannenmacher + Möller Architekten, Bielefeld, 2022) am Jahnplatz verantwortlich zeichnen, war für die Lichtplanung über dem zentralen Platz sicher von Vorteil. Das Netz der schwebenden Licht-Ufos interpretiert das Verwobensein des heterogenen Verkehrsknotenplatzes kongenial. Be. K.