experimenta Heilbronn
02.04.2019Architektur und Tragwerk lassen ein spektakuläres Gebäude enstehen. schlaich bergermann partner und Sauerbruch Hutton arbeiteten gemeinsam an dem Ausstellungsgebäude.
sauerbruch hutton entwarfen für die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn ein Science Center mit Ausstellungs- und Lernbereichen. Der Neubau erweitert die 7.000 m² großen Bestand – eine Ausstellungsfläche, die sich in dem historischen Hagenbucher Speicher und einem Anbau aus dem Jahr 2008 befindet.
Nach fünf Jahren Bauzeit wurde das 13.500 m² große Gebäude am Sonntag eingeweiht. Die Architekten Sauerbruch Hutton gewannen 2013 den Wettbewerb für das Gebäude. Sie schlugen vor die Funktionen des Gebäudes U-förmig um den Gebäudekern zu legen. Die Themenwelten, Entdeckerwelten, Erlebniswelten und Forscherwelten, machen die Architekten auch außen ablesbar. Die gestapelten Geschosse sind leicht verdreht und geben dem Gebäude seine markante Außenwirkung. Im Untergeschoss befindet sich ein 360°-Kuppelkino. Eine öffentliche Dachterrasse eröffnet den Besuchern die Möglichkeit den Blick über das Neckartal. Dort befinden sich ebenso ein Experimentaltheater und eine Sternwarte für Sonderausstellungen. Die Brücke zum Altbau schlägt das Science Center, indem beide Gebäude durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden sind.
„Die Struktur der experimenta mit ihren markanten, roten Fachwerkträgern war während der Bauphase ein beliebtes Fotomotiv bei unseren Ingenieuren. Besonders hat uns gefreut, dass diese Struktur nicht, wie normalerweise üblich verkleidet und dadurch versteckt wurde. Vielmehr bleibt das Tragwerk weiterhin erlebbar. Und das nicht nur in der Fassade, sondern auch im Inneren. Dadurch wird es Teil der Ausstellung. Das bei der Eröffnung zu sehen, hat uns besonders gefreut. Der Neubau der experimenta zeigt welche besondere Qualität entstehen kann, wenn Architekt und Ingenieur sich auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam einen gelungenen Entwurf realisieren“, sagt Michael Werwigk, Projekt- und Geschäftsleiter von schlaich bergermann partner aus Stuttgart.
schlaich bergermann partner, die als Tragwerkplaner von Anfang an das Projekt begleitet haben, schlugen für die Konstruktion raumhohe Frachwerkträger vor, die geschossweise an dem Stahlbetonkern anschließen. Dreieckförmige Fassadenelemente und großflächige Glasflächen machen die Konstrutkion nach außen hin sichtbar. Wichtig war auch der Hochwasserschutz, den die Ingenieure beim Bau des Gebäudes mitdenken mussten.