DBZ Werkgespräch Dreischeibenhaus an der HCU
HPP Architekten, JUNG, Deutsche FOAMGLAS und bauforumstahl e.V. sprachen über den erhaltenswerten Nachkriegsbau 22.01.2018Das Dreischeibenhaus erfuhr mit seiner Sanierung ein glückliches Schicksal. Der Bau von den Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg mit ihren Mitarbeitern Fritz Eller, Robert Walter und Erich Moser ist eine Ikone im Stadtbild Düsseldorf. Und er durfte bleiben. Die Sanierung gelang dem Düsseldorfer Architekturbüros HPP so gut, dass das Gebäude auf der Mipim in Cannes als bestes saniertes Gebäude 2015 ausgezeichnet wurde. Ein Grund für die DBZ Deutsche BauZeitschrift das Gebäude am 12. Mai 2015 in Hamburg an der HCU in einem DBZ Werkgespräch vorzustellen.
Nach einem Willkommensgruß von Prof. Wolfgang Willkomm, der beste Erinnerungen an das Hochhaus aus seiner Zeit in Düsseldorf hat, führte Claudia Roggenkämper in die Entstehungsgeschichte des Dreischeibenhauses ein. Sie machte deutlich, dass es sich schon damals um einen faszinierenden Bau handelte. Der von den Architekten klug in den Grundrissen geplant wurde und die damaligen Anforderungen an die Telekommunikation weit überschritt – in den 1960er-Jahren gab es in dem Gebäude der Thyssen Krupp über 1000 Telefonschaltungen. Die Sanierung des Dreischeibenhauses war ein Weg vieler Herausforderungen. Wer weiß, dass Gebäude, die keine öffenbaren Fenster haben, in Düsseldorf in der Regel nicht vermietbar sind? Ein Grund für die Architekten die Fassade des Dreischeibenhauses neu zudenken. Und dem auf dem Fahrrad vorbeifahrenden, besorgten Herren des Denkmalschutzamtes zu versichern, dass die Fassade wieder ihre ursprüngliche Ästhetik erhält.
Im Innern ist das Dreischeibenhaus nun smart, dank KNX-Technologie wie Hans-Günter Wegen von JUNG zu berichten weiß. Und dass das Dreischeibenhaus seit seiner Fertigstellung mit recyceltem Schaumglas gedämmt ist, spricht für das Produkt der Firma Deutsche FOAMGLAS berichtet Peter Kindermann. Die Ausstellung „Modernisierung der Moderne“ von Prof. Johannes Kister an der Hochschule Anhalt Dessau, die gemeinsam mit dem bauforumstahl e.V. entstand, war in der Eingangshalle zu sehen und zog viele Interessierte an. Cornelia Böttner, die ebenfalls an der Forschungsarbeit beteiligt war, sprach sich für den Erhalt der modernen Nachkriegsbauten aus – zu denen auch das Dreischeibenhaus gehört. Mit einem Glas Wien in der Hand wurden die Gespräche über die erhaltenswerten Stahlskelettbauten im Foyer der HCU HafenCity Universität fortgeführt.
Wer diese Veranstaltung verpasst haben sollte, hat die Chance am 17. Juni 2015 in Darmstadt dabei zu sein. Melden Sie sich hier an.