Europas beste Bauten
Einer der wichtigsten Preise unter Architekten ist der Mies van der Rohe Award. 2012 wurde er an einen Architekten und ein junges, aufstrebendes Büro verliehen. Der mit insgesamt 80.000 Euro dotierte Preis ist nicht nur auf Grund seines hohen Preisgelds eine begehrte Auszeichnung. Denn der Preis zeichnet Projekte aus, deren innovativer Charakter als Orientierung, wenn nicht gar als Manifest für die Entwicklung zeitgenössischer Architektur dient. Der 1987 ins Leben gerufene Wettbewerb möchte herausragende Verdienste im Bereich der Architektur innerhalb Europas anerkennen und würdigen.
Europäische Institutionen und internationale Experten nominierten 343 Projekte aus denen sechs Finalisten ausgewählt waren. Überzeugt hat letztlich das Neue Museum in Berlin von dem englischen Architekten David Chipperfield. Als talentierte Jung-Architekten bekamen das spanische Architektenduo Ramon Bosch und Bet Capdeferro die Sonderauszeichnung „Emerging Architect“ für ihr Projekt Collage Haus in Girona, Spanien verliehen.
Preisträger:
Neues Museum in Berlin, Rekonstruktion und Erweiterung
Architekturbüro: David Chipperfield Architects mit Julian Harrap
Chipperfields entwickelte mit dem Restaurator Julian Harrap für die Erweiterung und Rekonstruktion des Neuen Museums in Berlin ein Konzept, das sehr behutsam mit dem Bestand umgeht. Chipperfield reagiert auf das Vorgefundene mit Eingriffen, die die alte Bausubstanz konserviert und respektiert. Ohne dabei die Grenze zwischen dem Alten und dem Neuen zu verwischen. Die Jury lobt: „[auf diese Weise ist] ein einmaliges und vielschichtiges Gebäude geschaffen [worden].“
Sonderauszeichnung:
Collage Haus („Casa Collage“) in Girona, Spanien
Architekturbüro: Roman Bosch und Bet Capdeferro
Wie der Name schon vermuten lässt, ist das Haus einer Architektenfamilie in Girona, Spanien ein Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien und Zeiten. In dem aus mehreren Häusern zusammengelegtem „Haus Collage“ wurden alte Hölzer und keramische Fliesen verbaut, die aus anderen Altbauten stammen. Sie ergänzen die vorhandenen Elemente wie Mosaik, Stein und Mörtel. Daraus entstehen Überlappungen und Schichtungen, die sich zu einer Symbiose zusammenfügen.
Insgesamt 45 Arbeiten, darunter auch die Preisträger, werden im Architekturzentrum Wien vom 19. Juli 2012 bis 08. Oktober 2012 in der Wanderausstellung anhand von Plan- und Fotomaterial sowie zahlreichen Modellen gezeigt. Bereichert wird die Ausstellung durch virtuelle Präsentation von 20 zusätzlichen Nominierungen mit österreichischer Beteiligung.
Ein Katalog zur Ausstellung ist in Planung.
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1, im MQ
1070 Wien
Ausstellung: 19. Juli 2012 - 8. Oktober 2012
Öffnungszeiten: täglich 10-19 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 18. Juli 2012, 19:00 Uhr
Eintritt: EUR 7,00 / EUR 4,50 ermäßigt / freier Eintritt für medium partner