Intimacy! Baden in der Kunst
Eine Sonderausstellung im Kunstmuseum Ahlen 22.01.2018Im Kunstmuseum Ahlen wird bis zum 25.04.2010 eine bemerkenswerte Sonderausstellung gezeigt: Intimacy! Baden in der Kunst, mit Werken vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
92 Künstlerinnen und Künstler vom späten Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart zeigen mit über 150 Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Objekten, Fotografien und Installationen ihre Sichtweise zum Thema Baden und bilden einen spannungsreichen, thematisch ausgerichteten Parcours durch die wechselvolle Geschichte des Badens. Die Werke kommen u.a. aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Finnland und den USA, aus großen öffentlichen Sammlungen und aus bedeutenden Privatsammlungen. Altes und Neues - Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen - begegnen sich in einem spannungsvollen Dialog.
Das Kunstmuseum Ahlen macht sich mit dieser anspruchsvollen Ausstellung auf eine Spurensuche zum Thema „Baden“ und lotet historische Entwicklungen, inhaltliche Konnotationen, vor allem aber künstlerische Reflexionen aus. Der Direktor und künstlerische Leiter des Kunstmuseum Ahlen, Burkhard Leismann, und die Kuratorin Dr. Martina Padberg zeigen in der Ausstellung historische Entwicklungen, inhaltliche Bedeutungen, vor allem aber künstlerische Reflexionen zum Thema Baden auf. Altes und Neues begegnen sich in einem spannungsvollen Dialog. Präsentiert werden Werke u.a. von Pierre Bonnard, Louise Bourgeois, Gustave Caillebotte, William N. Copley, Gregory Crewdson, Edgar Degas, Albrecht Dürer, Eric Fischl, Marie-Jo Lafontaine, Xenia Hausner, David Hockney, Ernst Ludwig Kirchner, Wilhelm Lehmbruck, Édouard Manet, Bettina Rheims, Norbert Tadeusz und Bill Viola.
„Die Ausstellung berührt durch die Vielfalt und Möglichkeiten der spannenden Zwiesprachen von künstlerisch Erlebbarem und initiierter Selbsteinkehr - beim Betrachter wie Künstler“, sagt Burkhard Leismann, Direktor des Kunstmuseums. „Sie offeriert in ihrer Zusammenstellung ein bislang selten betrachtetes Stück künstlerischer Intimität.“
Berühmte Geschichten aus der Bibel und der antiken Mythologie ranken sich um das Motiv des Badens, so etwa von „Susanna im Bade“, der biblischen Bathseba oder der römischen Jagdgöttin Diana. Momente des verbotenen Hinschauens und des heimlichen Erkennens spielen dabei eine zentrale Rolle. Profane Badeszenen boten den Künstlern seit Dürer die Möglichkeit, den ansonsten verborgenen weiblichen Körper nackt zu betrachten und darzustellen. In der Moderne befragen Künstlerinnen und Künstler bisherige Schönheits- aber auch Moralvorstellungen. Die Intimität der selbstvergessenen Beschäftigung mit dem Körper im Bad führt den Menschen in besonderer Weise zu sich und lässt Reflexionen über die eigene Vergänglichkeit zu. Auch die mit der Nacktheit verbundene Schutzlosigkeit hat Eingang in Bilder gefunden, die Grenzüberschreitungen und Tabubrüche visualisieren.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Ahlener Firma Franz Kaldewei GmbH und Co. KG und die Theodor F. Leifeld-Stiftung, die in Ahlen mit ihrem großen bürgerschaftlichen Engagement einen lebendigen Austausch von Kunst und Kultur fördern. Zur Ausstellung erscheint im Wienand Verlag zudem ein umfangreicher Katalog (deutsch/englisch). Diese Publikation gibt erstmals einen historisch wie thematisch breiten Überblick und präsentiert Werke vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart mit Beiträgen zur Kultur- und Kunstgeschichte, zur Badekultur in Japan und im Orient, zum Bad als Tatort im Film und zur Wellness-Kultur.
Kunstmuseum Ahlen (Westf.)
Museumsplatz 1
59227 Ahlen
Öffnungszeiten: Di-So 11 bis 18 Uhr, Do bis 20 Uhr
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