Neue Ausstellung in den Kunstmuseen Krefeld

Visionäre Räume. Walter Pichler trifft Friedrich Kiesler

Die Kunstmuseen Krefeld präsentieren vom 21. November 2024 bis 30. März 2025 die Ausstellung „Visionäre Räume. Walter Pichler trifft Friedrich Kiesler“, welche die Werke des österreichisch-amerikanischen Künstlerarchitekten Friedrich Kiesler und des österreichischen Architekten und Bildhauers Walter Pichler zusammenbringt. Ihre experimentellen Ansätze und zukunftsweisenden Konzepte werden in dieser Ausstellung in einem innovativen Display des Berliner Kunst- und Architekturkollektivs raumlaborberlin präsentiert. Das Kollektiv greift den utopischen Geist der Künstlerarchitekten auf und überführt ihre Visionen in die Gegenwart, heißt es in einer Pressemitteilung der Kunstmuseen Krefeld.

Auf dem Bild zu sehen ist Walter Pichlers Werk "Kleiner Raum" (Prototyp 4) aus dem Jahr 1967
Foto: Werner Kaligofsky

Auf dem Bild zu sehen ist Walter Pichlers Werk "Kleiner Raum" (Prototyp 4) aus dem Jahr 1967
Foto: Werner Kaligofsky
Friedrich Kieslers "Raumstadt" aus dem Jahr 1925 in Paris
Foto: Unbekannt
Friedrich Kieslers "Raumstadt" aus dem Jahr 1925 in Paris
Foto: Unbekannt
Der austroamerikanische Architekt Friedrich Kiesler (1890-1965), der sich nach seinen bahnbrechenden Ausstellungsdisplays und Architekturvisionen der 1920er- Jahre vermehrt dem Theater, der Lehre und der Skulptur zuwandte, trifft auf dem österreichischen Bildhauer Walter Pichler (1936-2012). Dieser setzte in den frühen 1960er – Jahren mit seinen als alternative Wohnräume deklarierten Plastiken maßgebliche und international rezipierte Impulse.

Walter Pichlers "Kompakte Stadt mit Klimahülle" aus dem  Jahr 1964
Foto: François Lauginie

Walter Pichlers "Kompakte Stadt mit Klimahülle" aus dem  Jahr 1964
Foto: François Lauginie

Beide begannen als Pioniere früh, herkömmliche Bauweisen in Frage zu stellen und dazu experimentell Alternativen zu entwickeln: biomorphe, skulpturale Architekturen oder architektonische Skulpturen. Mit rund 170 internationalen Leihgaben, darunter nie gezeigte Archivalien und Objekte, werden sechs thematische Stationen sowohl zentrale inhaltliche als auch formale Phänomene vergleichend vorstellen: archiplastisch, organisch, spirituell, sensorisch, performativ und funktional als Aktualisierungen der ästhetischen Interessen der beiden Künstlerarchitekten.

Das interdisziplinäre Kollektiv raumlaborberlin, gegründet 1999, übernimmt die künstlerisch-architektonische Gestaltung. Für das Ausstellungsdisplay verwendet raumlaborberlin recycelte Materialien, wie Stoffe, von lokalen Krefelder Unternehmen und eine alte Ausstellungsarchitektur des Museums. Das Display verleiht der Ausstellung eine zusätzliche nachhaltige und ortsbezogene Dimension und präsentiert die Werke von Kiesler und Pichler auf eine zeitgenössische Weise.

Es ist ein Katalog erschienen, zweisprachig, Hrsg. V. Katia Baudin, Verena Gamper und Stella Rollig. Mit Texten von Juliette Desorgues, Verena Gamper, Almut Grunewald, Michael Krajewski, Harald Krejci, Bart Lootsma, 264 S., zahlr. Abb., Verlag der Buchhandlung Franz und Walther König, Köln 2024, 29,80 Euro (ISBN-13: 9783753306643).

Kunstmuseen Krefeld:

Kaiser Wilhelm Museum, Joseph-Beuys-Platz 1,47798 Krefeld

Haus Lange Haus Esters, Wilhelmshofallee 91-97, 47800 Krefeld

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