LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Ein erster Zwischenbericht vom Staab-Projekt und ein paar aktuelle Bilder aus Münster

Der internationale Wettbewerb für den Neubau des „LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte“ wurde 2005 zugunsten von Staab Architekten, Berlin, entschieden. 2009 wurde begonnen, den Entwurf am Domplatz Münster zu realisieren. Anfang 2014, so ist der Plan, soll der Neubau dann endgültig eröffnet werden.

Vorab konnten die Münsteraner ihr neues Museum bereits Ende August 2013 besuchen, wir fuhren ebenfalls in die Domstadt, um uns vom Baufortschritt ein erstes Bild zu machen; denn irgendwie vermissten wir den Altbau, dem wir in der Vergangenheit viele gute Ausstellungen und zahllose Geschichten zu verdanken hatten.

Mit dem Neubau zwischen Domplatz und Agidiimarkt mit seinen Höfen und Passagen vergrößert das Landesmuseum seine Ausstellungsfläche um 1800 m² auf insgesamt 7500 m². Die Verbindung des Neubaus mit dem Altbau von 1908, die immer schon knifflig war und allenfalls durch die Gewohnheit des regelmäßigen Besuchs verständlich wurde, soll den BesucherInnen erstmals einen inhaltlich geschlossenen Rundgang durch die Sammlungen ermöglichen. Diese werden dann in 51 neu konzipierten und gestalteten Räumen mit teils extremer Farbigkeit (Kussmund-Rot, Meer-Blau oder Goethe-Gelb) präsentiert werden. Zusätzlich werden sechs großzügige Räume für das Programm der Sonderausstellungen zur Verfügung stehen.

Charakteristisch für den Bau sind die teils sechs Meter hohen Fenster und die Riegelspitze, die auf den Domplatz weist und gleichzeitig den Vorplatz vor dem Haupteingang fasst. Ausnahmsweise und trotz Bauverzögerungen wegen des Innenausbaus blieb das Projekt im Kostenrahmen von rund 48 Mio. Euro, vergleichbar mit denen des Neubaus des Folkwang Museums in Essen. Das Haus wird in der lokalen Presse bereits als Touristenmagnet bezeichnet. Womit wieder einmal klar ist, dass solcherart Architektur über ihren rein funktionalen Charakter hinaus einen deutlichen Stadtmarketing-Anteil haben. Die Bielefelder nebenan werden hier vielleicht mit einem Fujimoto nachziehen. Be. K.


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