Quelle Nürnberg verkauft

Sonae Sierra plant mit Kister Scheithauer Gross Wohnen, Shoppen, Kreativhaus und eine Indoor-Laufbahn

Jetzt geht es wohl endlich los: Am gestrigen Dienstag (9. Juni) fiel der Hammer des Auktionators in der Zwangsversteigerung des Nürnberger Quelle-Versandzentrum bei 16,8 Mio. €. Erworben hat die Immobilie, die seit rund sechs Jahren das nach dem Berliner Flughafen Tempelhof größte leer stehende Gebäude Deutschlands war und noch ist, der portugiesische Immobilienentwickler Sonae Sierra.

Entworfen hat den monumentalen Bau entlang der Fürther Straße Ernst Neufert. Gebaut wurde er ab 1953 und wurde bis 1969 in fünf Bauabschnitten realisiert. 250 000 m² Nutzfläche stehen in dem einen ganzen Block überdeckenden Gewerbebau zur Verfügung, ein Großteil davon soll für Wohnzwecke genutzt werden. Auf der Basis eines Einkaufszentrum, mit dessen Entwicklung der Käufer die größte Erfahrung hat.

Planen soll – und hat in den letzten Jahren schon – das Kölner Büro Kister Scheithauer Gross, die neben den Wohnungen und Einkaufen noch ein Kreativhaus im östlichen Kopfbau an der Fürther Straße unterbringen wollen. Wegen des Mixes, aber auch wohl, um die in den Komplex eingezogene kreative Szene zumindest erst einmal zu beruhigen. Denn die müssen raus, feierten am Tage des Zuschlags schon so etwas wie ihre eigene Beerdigung und sind sehr skeptisch, was ihre Zukunft auf dem Areal angeht.

Die Architekten gehen schon mit ersten Visualisierungen an die Öffentlichkeit, hier fasziniert auch die geplante aber längst nicht beschlossene Indoor-Laufbahn, die in dem riesigen Volumen locker ihren dann recht spektakulären Platz finden würde.

Der Verkehrswert des unter Denkmalschutz stehenden Komplexes wurde auf 31,7 Mio. € festgesetzt, den Zuschlag erhält der, der mindestens die Hälfte und insgesamt das Meiste bietet. Das war für die Portugiesen kein Problem, sie erschienen alleine zur Versteigerung, die im Quelle-Bau durchgeführt wurde.


Sonae Sierra

Kister Scheithauer Gross, Köln

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