Quelle-Gelände: Wann endlich die Stadt?
www.nuernberg.de, quellkollektiv.net

„Jetzt geht es wohl endlich los“, schrieb ich in der Juli-Ausgabe der DBZ 2015, damals, also am 9. Juni entschied der Auktionator in der Zwangsversteigerung des Nürnberger Quelle-Versandzentrums zugunsten des portugiesischen Immobilienentwicklers Sonae Sierra. Bei 16,8 Mio. € fiel der Hammer für den Ernst-Neufert-Bau entlang der Fürther Straße in Nürnberg, der mit rund 250 000 m² Nutzfläche zur größten leerstehenden Immobilie der Republik gehört.

Planen sollte – und hat in den letzten Jahren schon – das Kölner Büro Kister Scheithauer Gross. Die in den Komplex eingezogene kreative Szene musste schon raus, Ende 2015 war das ehemalige Versandzentrum komplett geräumt. Immerhin hatte sich das „Quellkollektiv“ einen Zweijahresvertrag für die Nutzung des Heizhauses erkämpft (ca. 2 000 m²).

Die Portugiesen waren damals die einzigen bei der Auktion und konnten so die Immobilien zum Minimum erwerben, also zur Hälfte des Verkehrswerts des unter Denkmalschutz stehenden Ensembles. Sonae Sierra, Entwickler und Betreiber von Shopping Malls in ganz Europa, kündigte an, 300 Mio. € in Sanierung und Umbau zu stecken. Und weil das Projekt das Können des Konzerns übersteigt, führte dieser seit Anfang 2016 mit dem Erlanger Bauträger und Investor Sontowski & Partner Gespräche. Jetzt hat sich, laut Immobilien Zeitung, Sontowski offiziell aus dem Projekt verabschiedet. Mit dem Rückzug ist zudem auch der vorgesehene Hauptmieter, das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK, ausgestiegen. Die Firma sucht nun, laut „Property Magazine“, nach einem Standort „auf der grünen Wiese“. Alles wieder auf Anfang? Oder gar am Ende? Es wird Zeit, dass sich die Stadt des Objektes annimmt. Die aktuell für Investoren einmalig günstige Situation des Niedrigzinses kommt so schnell nicht wieder! Lieber Herr Maly: Sie schaffen das! Be. K.

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